Bericht: Iran will Spannungen mit EU-Staaten abbauen
Irans Regierung plant, bei einem Treffen mit Vertretern von EU-Staaten einen Kurs der Wiederannäherung einzuschlagen.
Irans Regierung will bei einem für Freitag geplanten Treffen mit Vertretern von EU-Staaten einem Bericht zufolge einen Kurs der Wiederannäherung einschlagen. Das Hauptziel der Genfer Gespräche sei, «gemeinsame Grundlagen zu finden, die dazu beitragen könnten, einige unnötige Spannungen durch Dialog abzubauen». Dies berichtete das Portal Iran Nuances, das gute Kontakte zur Regierung pflegt.
Am Sonntag hatte Aussenamtssprecher Ismail Baghai eine neue Gesprächsrunde mit Vertretern aus Deutschland, Frankreich und Grossbritannien bestätigt. Von anderer Seite gab es zunächst keine Bestätigung dafür. Laut Iran Nuances schickt Teheran den erfahrenen Diplomaten und Vizeaussenminister Madschid Tacht-Rawantschi nach Genf.
Atomstreit spitzt sich zu
Beim Treffen soll iranischen Medienberichten zufolge über das umstrittene Atomprogramm gesprochen werden. Auch der Streit über Irans Unterstützung für den russischen Krieg in der Ukraine und der Nahostkonflikt stehen demnach auf der Agenda.
Der Konflikt um Irans Atomprogramm hatte sich zuletzt zugespitzt. Nach einer förmlichen Kritik der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) drohte Teheran mit der Inbetriebnahme Tausender neuer Zentrifugen zur Urananreicherung.
Atomdeal: Gespräche seit zwei Jahren auf Eis
Derzeit reichert der Iran Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent an. Für Atomwaffen wären laut Experten mehr als 90 Prozent erforderlich. Der Iran beteuert jedoch, das Atomprogramm nur zivil zu nutzen.
Die Gespräche über eine Wiederbelebung des Wiener Atomdeals von 2015 liegen seit rund zwei Jahren auf Eis. Während der letzten Verhandlungen forderte die iranische Regierung Garantien für die Einhaltung eines neuen Abkommens.
2018 war der damalige US-Präsident Donald Trump einseitig aus dem Abkommen ausgestiegen. Seither hält sich auch die Islamische Republik nicht mehr strikt an die Vorgaben.