Bericht: Israels Armee erhielt vor 7. Oktober Geheimdienstwarnungen

Keystone-SDA
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Israel,

Deutliche Warnungen vor dem Terrorangriff der Hamas auf Israel wurden ignoriert.

Israelische Soldaten gehen nach dem Hamas-Terrorangriff durch einen Grenzort.
Israelische Soldaten gehen nach dem Hamas-Terrorangriff durch einen Grenzort. (Archivbild) - Ilan Assayag/AP/dpa

Mehr als zwei Wochen vor dem Hamas-Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober gab es laut einem Medienbericht deutliche Warnungen des Militärgeheimdienstes. Pläne der islamistischen Hamas, Militärbasen und zivile Ortschaften im Grenzgebiet anzugreifen, seien bekannt gewesen. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Kan-Sender am Dienstag.

Soldaten der angesehene Elite-Geheimdiensteinheit 8200 hätten in einem am 19. September 2023 innerhalb der Gaza-Division verbreiteten Brief das Training der Hamas für ein Eindringen in Militäreinrichtungen beschrieben. Auch vor Plänen der Hamas, 200 bis 250 Israelis zu entführen, darunter Frauen und Kinder, sei gewarnt worden. Die Warnungen seien jedoch von den Vorgesetzten ignoriert worden.

Versagen trotz Geheimdienstwarnung

In der Gaza-Division sei man davon ausgegangen, dass im schlimmsten Fall mehrere Dutzend Terroristen an drei Stellen nach Israel vordringen könnten. Ein israelischer Armeesprecher sagte am Dienstag, man prüfe den TV-Bericht. «Das Sicherheitssystem strebte damals nach einer Befriedung des Gazastreifens, mithilfe einer Verbesserung der Lebensumstände der Zivilbevölkerung, Arbeitsgenehmigungen für Palästinenser und der Aufhebung von Warenbeschränkungen.»

Dies erklärte ein Militärkorrespondent von Kan. Vor dem 7. Oktober habe die Armee sich vor allem auf die Sperranlage an der Grenze zum Gazastreifen verlassen. Diese reicht auch bis tief in die Erde.

«Am 7. Oktober ist alles zusammengebrochen»

«Am 7. Oktober ist alles zusammengebrochen», sagte der Korrespondent. Ranghohe Mitglieder der Gaza-Division hätten offenbar mit Geringschätzung auf die Geheimdienstwarnungen reagiert. «Niemand hat auf den Tisch gehauen und Alarm ausgerufen.»

Ein Soldat, der an der Ausarbeitung des Dokuments beteiligt gewesen sei, habe angesichts des Massakers am 7. Oktober rückblickend geschrieben: «Ich möchte am liebsten weinen, schreien und fluchen.» Der Kommandeur der Gaza-Division hatte vor gut einer Woche seinen Rücktritt erklärt.

Rücktritte nach Terroranschlag

«Am 7. Oktober bin ich an der Aufgabe meines Lebens, das Gaza-Grenzgebiet zu schützen, gescheitert», schrieb Brigadegeneral Avi Rosenfeld. Im April hatte bereits der Chef des Militärgeheimdienstes Aharon Chaliva seinen Rücktritt erklärt. Auch Israels Verteidigungsminister Joav Galant und Chef des Inlandsgeheimdienstes Ronen Bar hatten Verantwortung dafür übernommen, dass blutige Terrorangriff mit mehr als 1200 Toten und mehr als 250 Entführten passieren konnte.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dagegen noch keine persönliche Verantwortung übernommen. Zuletzt waren die Spannungen zwischen der politischen und militärischen Führung Israels im Streit um die Schuldfrage deutlich gestiegen.

Kommentare

User #3831 (nicht angemeldet)

Kan News! Kein alter Käse! Vorher sprach man von Vermutungen! Wahnsinnig peinlich für den besten Geheimdienst der Welt. Man muss da von Arroganz und Fahrlässigkeit sprechen! Und die Folgen kennen wir, nur grässlich.

User #2488 (nicht angemeldet)

Alter Käse! Diese News sind Monate alt

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