Berichte: Mehr Ultraorthodoxe wollen im Gaza-Krieg in Israels Armee
Ultraorthodoxe haben den Militärdienst in Israel bisher verweigert. Durch die aktuellen Geschehnisse melden sich jedoch immer mehr freiwillig bei der Armee.
Nach dem Terrorangriff der Hamas in Israel wollen dort Berichten zufolge mehr ultraorthodoxe Juden in der Armee dienen. Die Anfragen aus dieser Gruppe nähmen im Gaza-Krieg zu, zitierten Medien den israelischen Armeesprecher Daniel Hagari am Samstag.
Viele strengreligiöse Männer versuchen normalerweise, den Militärdienst zu vermeiden, was in anderen Bevölkerungsteilen für grossen Ärger sorgt. Die Armee habe in den vergangenen Tagen nun aber mehr als 2000 Anfragen von Ultraorthodoxen erhalten. Ab Montag will das Militär demnach mit der Einberufung der Freiwilligen beginnen.
Ehemals: Militärdienst als Bedrohung des frommen Lebensstils
Männer müssen in Israel fast drei Jahre Wehrdienst leisten, Frauen zwei Jahre. Staatsgründer David Ben-Gurion hatte 1948 zugestimmt, jüdische Religionsstudenten vom Armeedienst zu befreien. Damals ging es allerdings nur um einige Hundert Männer.
Heute stellen die Strengreligiösen rund 13 Prozent der insgesamt knapp zehn Millionen Einwohner des Landes. Viele Ultraorthodoxe empfinden den Militärdienst als Bedrohung ihres frommen Lebensstils, unter anderem weil Frauen und Männer gemeinsam dienen.