Berlusconi wieder vor Gericht
Italiens Ex-Ministerpräsident muss sich erneut vor Gericht verantworten. Er soll einem Pianisten für eine Falschaussage im Bunga-Bunga-Prozess monatlich 3000 Euro (3500 Franken) gezahlt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei seinen «Bunga Bunga Partys» wurde Berlusconi vorgeworfen, Sex mit minderjährigen Prostituierten gehabt zu haben.
- Nun muss er erneut vor Gericht, weil er einen Pianisten zu einer Falschaussage bewogen hat.
Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi muss sich italienischen Medienberichten zufolge von Februar an wieder vor Gericht verantworten. Dem 81-Jährigen werde vorgeworfen, einem Pianisten für eine Falschaussage in dem spektakulären Prozess um die «Bunga Bunga Partys» in seiner Villa Arcore bei Mailand 2013 monatlich 3000 Euro gezahlt zu haben, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Laut Gericht in Siena soll der Prozess am 1. Februar starten.
Ein weiteres Verfahren in Sachen Zeugenbestechung soll bereits im Januar vor einem Gericht in Mailand beginnen. Dort muss sich Berlusconi laut «Corriere della Sera» mit mehr als 20 weiteren Angeklagten verantworten. Mehreren Tänzerinnen und Showgirls werden dabei Falschaussagen gegen Bezahlung vorgeworfen.
Nicht das erste Mal
Die Vorwürfe der Zeugenbestechung sind nicht neu: Die Staatsanwaltschaft hatte schon nach dem Ende des Prozesses, der 2015 mangels Beweisen in letzter Instanz mit einem Freispruch endete, vermutet, dass Berlusconi Zeugen mehr als zehn Millionen Euro gezahlt haben soll, um Aussagen zu seinen Gunsten zu machen.