Bethlehem und Gaza: Weihnachten im Schatten des Krieges
Weihnachten in Bethlehem und Gaza steht erneut im Zeichen des Konflikts. Die Lage verschärft sich weiter, während Hoffnung auf Frieden schwindet.
In Bethlehem fielen die Weihnachtsfeiern dieses Jahr besonders zurückhaltend aus. «Swissinfo» berichtet, dass auf festlichen Schmuck und das Anzünden eines grossen Weihnachtsbaums auf dem Platz vor der Geburtskirche verzichtet wurde.
Die traditionelle Prozession aus Jerusalem fand zwar statt, jedoch in gedämpfter Atmosphäre. Pierbattista Pizzaballa, Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land, zeigte bei der Mitternachtsmesse Solidarität mit den Menschen in Gaza.
«Ihr seid nicht allein», sagte er laut «Swissinfo». Er bezeichnete die Palästinenser als «sichtbares Zeichen der Hoffnung inmitten der Katastrophe (...)».
Anhaltende Gewalt im Gazastreifen
Die Situation im Gazastreifen bleibt zudem äusserst angespannt.
«Swissinfo» meldet, dass beim Einsatz der israelischen Armee im Bereich eines Spitals mindestens fünf Palästinenser getötet wurden.
Die israelische Armee bestätigte einen «begrenzten Einsatz gegen Terroristen und Infrastruktur» im Gebiet des Indonesischen Spitals.
Humanitäre Krise verschärft sich
Die humanitäre Lage in Gaza verschlechtert sich zunehmend.
Laut UN-Nothilfebüro OCHA hat sich die Situation in mehreren Spitälern im Norden Gazas seit dem 21. Dezember drastisch verschlechtert.
«Swissinfo» berichtet, dass der neue UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher von einem Zusammenbruch von Recht und Ordnung in dem abgeriegelten Küstengebiet spricht.
Internationale Reaktionen und Verhandlungen
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wandte sich in einer Weihnachtsbotschaft an Christen weltweit:
«Wir streben nach Frieden mit all jenen, die Frieden mit uns wollen (...)».
Die Hoffnungen auf eine rasche Einigung auf eine Waffenruhe und Freilassung der Geiseln blieben aber unerfüllt. So holte Israel seine Unterhändler aus Katar zurück, um interne Beratungen über die Fortsetzung der Verhandlungen zu führen.
Auswirkungen auf das Westjordanland
Auch im Westjordanland bleibt die Lage angespannt. Hier gab es mindestens sieben Toten bei einem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem.
Die israelische Armee bestätigte einen Anti-Terror-Einsatz, bei dem ein Fahrzeug israelischer Kommandeure von einem Sprengsatz getroffen wurde.
Die Situation in Bethlehem und Gaza zeigt deutlich, wie der anhaltende Konflikt das Leben der Menschen in der Region prägt