Bewaffnete töten mindestens 30 Menschen in Dörfern in Nigeria
In Niger sollen Bewaffnete sechs Dörfer angegriffen haben – Viehhirten der ethnischen Gruppe der Fulani verüben immer wieder solche Verbrechen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im westafrikanischen Nigeria sind mindestens 30 Menschen getötet worden.
- Es handelt sich dabei um Angriffe von Viehhirten der ethnischen Gruppe der Fulani.
- Aufgrund des Klimawandels spitzt sich ein Konflikt zwischen Hirten und Bauern zu.
Bei erneuten Angriffen auf Dörfer im westafrikanischen Nigeria sind mindestens 30 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Polizei vom Montag sollen Bewaffnete am Samstag sechs Dörfer im Bundesstaat Sokoto im Nordwesten des bevölkerungsreichsten Lands Afrikas angegriffen haben. Die meisten der Getöteten seien Mitglieder von Bürgerwehren zur Selbstverteidigung in den Dörfern gewesen.
Bei den Angreifern auf Motorrädern soll es sich um Banditen der Viehhirten der ethnischen Gruppe der Fulani gehandelt haben, die immer wieder Morde und Entführungen im Nordwesten und Zentrum Nigerias verüben. Erst vergangene Woche sollen mutmassliche Banditen 25 Menschen im Bundestaat Benue in Zentralnigeria umgebracht haben.
Konflikt spitzt sich aufgrund des Klimawandels zu
In Nigeria spitzt sich aufgrund des Klimawandels seit Jahren ein Konflikt zwischen den traditionell nomadischen Hirten der Fulani und ansässigen Bauern zu. Da die Weideflächen im Norden Nigerias austrocknen, suchen Fulani vermehrt in Zentral- und Südnigeria Nahrung für ihr Vieh.
Mit Waffen versuchen sie, ansässige Bauern gewaltsam zu vertreiben. Nigerias bis vor einer Woche amtierender Ex-Präsident Muhammadu Buhari, ein Fulani, wurde oft beschuldigt, nicht genug gegen die Gewalt zu tun. Sein Nachfolger Bola Tinubu steht nun unter Druck, die Sicherheitslage zu verbessern.