US-Präsident Joe Biden stellt sich gegen einen potenziellen Vergeltungsschlag Israels auf iranische Atomanlagen nach dem jüngsten Raketenangriff auf Israel.
Biden
US-Präsident Joe Biden spricht im Oval Office des Weissen Hauses am Donnerstag, 19. Oktober 2023, in Washington über den Krieg in Israel und der Ukraine. (Jonathan Ernst/Pool via AP) - Keystone

Die aktuellen Beziehungen zwischen Israel und dem Iran sind seit dem kürzlichen Raketenangriff des Iran auf hoher Alarmstufe. So laut dem Bericht des «ORF».

Inmitten dieser unsicheren Lage hat Joe Biden verlauten lassen, dass er einen Vergeltungsschlag Israels auf iranische Atomanlagen nicht unterstützen würde.

180 Raketen im Iran abgefeuert

Nach dem iranischen Raketenangriff am Dienstag, der zweite dieser Art seit April, hat Israel eine «erhebliche Vergeltungsmassnahme» in Aussicht gestellt. Dies berichtet die US-Nachrichtenplattform «Axios» unter Berufung auf israelische Regierungsbeamte.

Eine Zahl von rund 180 Raketen wurde vom Iran abgefeuert. Doch Israel bekräftigte, dass eine «grosse Anzahl» von ihnen abgefangen wurden und keine Infrastruktur beschädigt wurde.

Globaler Fokus auf den Konflikt

Die jüngste Eskalation in Nahost hat die Aufmerksamkeit der globalen Gemeinschaft auf sich gezogen. Die G-7-Nationen haben sich unter der Leitung Italiens zu einem Krisengespräch getroffen.

biden
Die Regierungschefs der G7 Staaten treffen sich im japanischen Hiroshima zu ihren jährlichen Beratungen. (Archivbild) - -/Ministry of Foreign Affairs of Japan/dpa

In ihrer anschliessenden Erklärung bekräftigten die G-7-Mitgliedstaaten Israels Recht auf Antwort, betonen jedoch, dass diese «verhältnismässig» sein sollte. Trotz der aktuellen Spannungen besteht unter den G-7-Nationen die optimistische Ansicht, dass eine diplomatische Lösung immer noch möglich ist.

Guteress wird von Biden unterstützt

Neben diesen Bemühungen der globalen Gemeinschaft hat UNO-Generalsekretär Antonio Guterres den iranischen Raketenangriff verurteilt. Zudem hat er dazu aufgerufen, diesem «Kreislauf der Eskalation» ein Ende zu setzen.

lethal autonomous weapon system
UN-Generalsekretär António Guterres. (Archivbild) - dpa

Die EU unterstützt Guterres zudem in seinen Bemühungen um Frieden im Nahen Osten.

Wie der Iran darauf reagiert hat

Die iranische Regierung unternahm währenddessen Schritte, um ihre eigene Position zu behaupten. Nach den Raketenangriffen auf Israel hat der iranische Präsident Massoud Peseschkian Israel vor Vergeltungsmassnahmen gewarnt.

Der Iran hat auch deutliche Warnungen in Richtung der USA ausgesprochen. Der iranische Aussenminister Abbas Araktschi hat die US-Streitkräfte so etwa angewiesen, in diesen Konflikt nicht einzugreifen.

Aussenminister Abbas Araghchi
Abbas Araghchi gilt als einer der erfahrensten Diplomaten des Landes. (Archivbild) - Ebrahim Noroozi/AP/dpa

Andernfalls müsse eine harte Antwort aus dem Iran erwartet werden. Der Dialog bezüglich dieses Konflikts wird daher über die Schweizer Botschaft in Teheran geführt.

Denn seit dem islamischen Aufschwung im Iran 1979 hat keinerlei direkte diplomatische Beziehungen zwischen Washington und Teheran mehr bestanden.

Die Rolle der USA

Die USA haben sich trotz der Kritik aus dem Iran dazu verpflichtet, ihre militärische Unterstützung für Israel aufrechtzuerhalten. So halfen sie beispielsweise bei der Abwehr des Raketenangriffs am Dienstag.

US-Aussenstaatssekretär Kurt Campbell betonte, dass jede potenzielle Reaktion auf den iranischen Angriff mit Israel abgestimmt wird.

Naftali Bennett
Naftali Bennett in seiner Zeit als Ministerpräsident. (Archivbild) - Keystone

Dennoch ist die Aussicht auf eine friedliche Resolution des Konflikts weiterhin von grosser Bedeutung für das internationale Umfeld.

Nach dem Angriff forderte der israelische Ex-Premier Naftali Bennett die Zerstörung iranischer Atomanlagen. Im Gegensatz dazu verfolgt die US-Regierung einen eher gemässigten Ansatz.

Iranischer Botschafter wird zum Protestieren aufgefordert

Sie betont, dass die Entscheidungen gemeinsam mit den Israelis getroffen werden. Inmitten dieser schwierigen Lage wurde der iranische Aussenminister Abbas Araktschi zudem von mehreren europäischen Amtskollegen kontaktiert.

Der iranische Botschafter wurde auch von Österreichs Aussenminister herzitiert, um gegen die Raketenangriffe zu protestieren. Eine eindeutige Lösung für diese Krise ist bislang noch nicht in Sicht.

Schallenberg
Alexander Schallenberg, Bundeskanzler von Österreich. - Keystone

Doch die Bemühungen verschiedener Länder und internationaler Organisationen zeigen, dass der Konflikt im Mittelpunkt der globalen Prioritäten steht.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Antonio GuterresBotschafterRegierungORFUNOEU