Sonniges, mildes Wetter: Darum schmilzt der Schnee (noch) nicht weg
In den Bergen ist das Wetter zurzeit relativ warm und sonnig. Trotzdem blieben die Pistenbedingungen sensationell. Bald dürfte sich dies jedoch ändern.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz Temperaturen über null Grad und Sonne blieb der Schnee grösstenteils liegen.
- Das verdanken wir einem Hochdruckgebiet, dessen trockene Luft den Schnee verdampfen lässt.
- Lange können die optimalen Pistenbedingungen aber wohl nicht mehr genossen werden.
Temperaturen leicht über null Grad, Sonnenschein und kaum eine Wolke am Himmel. Perfektes Wetter für den Wintersport.
Nur leidet dann wohl der Schnee darunter – oder?
Falsch, erklärt MeteoSchweiz. Denn ob der Schnee schmilzt, hängt nicht nur von den Temperaturen ab, sondern auch von der Luftfeuchtigkeit und vom Wind.
Erwärmung durch Hochdruckgebiet
Hauptsächlich wetterbestimmend ist in der Schweiz zurzeit ein Hochdruckgebiet, welches sich vom Atlantik bis nach Osteuropa streckt.
Die absteigende Luft führte im Flachland zu kalten Temperaturen während der Nacht. In den mittleren Berglagen jedoch kam es durch die Absinkbewegungen zu einer Erwärmung.
Trotzdem blieb der Pulverschnee bestehen. Denn: Die Luft wird nicht nur wärmer, sondern auch trockner. Ein wichtiger Faktor bei der Schneeschmelze.
Schnee verdampft
Je trockener Luft ist, desto weniger Wasserdampf ist darin enthalten. Wassertröpfchen, wie beispielsweise Nebel, verändern die Luftfeuchtigkeit nicht.
Wenn die Wasserdampfsättigung der Luft noch tief ist, werden die Eiskristalle des Schnees direkt zu Dampf anstelle von flüssigem Wasser. Das nennt man Sublimation.
Der Vorgang benötigt jedoch viel Energie und ist sehr langsam. Dadurch wird der Schnee abgekühlt, bleibt pulvrig und schwindet kaum.
Wolken halten die Wärme
Die fehlende Bewölkung unterstützt die hervorragenden Pistenbedingungen weiter, wie SRF berichtet.
Zwar treffen dadurch die Sonnenstrahlen direkt auf den Schnee, doch dieser reflektiert einen Grossteil zurück – daher die weisse Farbe.
Steht ihnen nichts im Weg, so entweichen die Strahlen Richtung Weltall. Bei bewölktem Himmel hingegen wird die Wärme wiederum von den Wolken Richtung Erde zurückgelenkt. Die Wärme wird somit besser auf der Erde gehalten.
Wie lange bleibt das Wetter?
Lange darf man sich über das traumhafte Wetter aber wohl nicht mehr freuen. Am Mittwoch soll ein zunehmender Westwind sehr milde und allmählich feuchtere Luft bringen, so der Meteorologe Andreas Asch von MeteoSchweiz. «Da dürfte die Schneedecke dann schon etwas leiden.»
Ab Donnerstag soll es dann wechselhaft werden. Zwar käme es wieder zu Niederschlag, aber: «Die genaue Höhe der Schneefallgrenze ist noch unsicher, und dürfte auch stark variieren», so Asch.
So dürfte es zwar auch in tiefen Lagen zeitweise zu Neuschnee kommen, es ist allerdings auch mit Regen zu rechnen.