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«Bin so froh»: Hamas lässt 14 thailändische Geiseln frei

Elisa Jeanneret
Elisa Jeanneret

Israel,

Am Samstag fand ein Geiseln- und Gefangenen-Austausch zwischen der Hamas und Israel statt. Darunter befanden sich auch Thailänder – 18 sind noch in Gaza.

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Vier thailändische Geiseln wurden am Samstag von der Hamas im Rahmen eines Gefangenentauschs mit Israel befreit. - X/@AvivaKlompas

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter den Hamas-Geiseln befinden sich nicht nur jüdische Menschen, sondern auch Migranten.
  • Etwa 30'000 thailändische Staatsangehörige arbeiten in Israel in der Landwirtschaft.
  • 14 der gefangenen Thailänder wurden Stand Samstag befreit, 18 sind noch in Geiselhaft.

Am Samstag fand der zweite Tausch zwischen Israel und der islamistischen Terrorgruppe Hamas statt. Geiseln der Hamas wurden gegen palästinensische Gefangene eingetauscht. Nicht nur Israelis erlangten ihre Freiheit zurück: Auch vier Thailänder wurden aus der Geiselhaft entlassen.

Schon am Freitag wurden zehn thailändische Staatsangehörige befreit, darunter eine Frau. Sie alle gehören zu migrantischen Arbeitskräften, die in der Landwirtschaft tätig sind. Laut der «New York Times» erfuhr die Cousine von einem der befreiten Männer auf «X» (vormals Twitter) von der Befreiung. Sie rief daraufhin die Mutter von Anucha Angkaew, wie der Mann heisst, an.

Mutter: «Ich bin so froh»

Die thailändischen Behörden bestätigten der Mutter, Watsana Yojampa, die Freilassung. Ihrem Sohn gehe es gut, so Watsana: «Ich bin so froh, so begeistert, dass es keine Wörter erklären können. Die Behörden haben mir gesagt, dass mein Sohn jetzt von einem Ärzteteam in einem Krankenhaus untersucht wird.»

Gemäss dem thailändischen Premierminister Srettha Thavisin sind alle vier freigelassenen Geiseln wohlauf. Sowohl ihre mentale als auch physische Gesundheit scheine intakt zu sein. Sie hätten nach einer Dusche gefragt und wollten ihre Familie kontaktieren.

Srettha Thavisin
Thailands Premierminister Srettha Thavisin an einem Wirtschaftsgipfel der asiatischen Staaten im Pazifikraum, 15. November 2023. - keystone

Anucha Angkaew hat laut seiner Mutter eine siebenjährige Tochter, die noch nicht wisse, was ihrem Vater in Israel zugestossen sei. «Wieso tun sie Thais weh, wieso haben sie meinen Sohn entführt?», fragte die Mutter der «New York Times» Anfang November schon. «Wir haben nichts mit ihrem Krieg zu tun.»

Anucha arbeitete auf einer Avocado-Farm im Süden Israels, als die Hamas ihren Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 startete. Thailändische Frauen und Männer sind die grösste Gruppe von landwirtschaftlichen Helfern in Israel. Über 30'000 Thais waren bis vor Kurzem in einem solchen Anstellungsverhältnis.

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Die israelischen Behörden haben die Anzahl mutmasslicher, thailändischer Geiseln heute Sonntag verdoppelt, so das thailändische Aussenministerium. Insgesamt seien also noch 18 in Gewahrsam der Hamas. Die Freilassungen von Freitag und Samstag erfolgten dank Gesprächen zwischen Thailand und Katar sowie Ägypten: Diese verhandelten anschliessend mit der Hamas.

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Kommentare

User #3214 (nicht angemeldet)

Die tun das auch weil es den internationalen Druck auf Israel vergrössert als wenn es nur Israelische Geiseln gewesen wären. Zudem waren sie wohl zur falschen Zeit am falschen Ort. Terroristen sind gegen alles was nicht Ihrer idiologie entspricht, ob es jetzt Thailändische oder Peruanische Opfer sind ist denen doch egal.

User #3308 (nicht angemeldet)

Stimmt, die Zensur ist fehlt am Platz und dies hemmt die Meinungsbildung, was sicherlich nicht im Sinne der Journalismusaufträge. Hoffentlich wird diese Beitrag veröffentlicht. Was ich stark hoffe.

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