Bislang «einsamster Elefant der Welt» bleibt nicht lang allein
Der bislang «einsamste Elefant der Welt» hat nach seiner Ankunft Kontakt zu einem anderen Elefanten aufgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Elefantenbulle Kaavan wurde von Pakistan nach Kambodscha geflogen.
- In einem Wildpark sucht er nun Anschluss zu anderen Elefanten.
Der bislang «einsamste Elefant der Welt» hat schon kurz nach seiner Ankunft in seinem neuen Zuhause bei Artgenossen Anschluss gesucht. Nachdem der Elefantenbulle Kaavan acht Jahre lang einsam in einem pakistanischen Zoo gelebt hatte, nahm er am Dienstag in einem Wildpark in der kambodschanischen Provinz Oddar Meanchey Kontakt zu einem anderen Elefanten auf. Die beiden Dickhäuter streckten sich ihre Rüssel entgegen.
«Der erste Kontakt mit einem Elefanten seit acht Jahren - das ist ein grosser Moment für Kavaan», erklärte Martin Bauer, Sprecher der in Österreich ansässigen Tierschutzgruppe Vier Pfoten, die Kaavan monatelang auf seine Umsiedlung vorbereitet hatte. «Kavaan bekommt endlich die Chance, ein artgerechtes und friedliches Leben zu leben.»
Das ganze Vier-Pfoten-Team sei sehr bewegt gewesen, als es die vorsichtige Kontaktaufnahme seines Schützlings miterlebt habe. «Er hat eine leuchtende Zukunft vor sich», sagte Bauer über Kaavan.
Per Flugzeug nach Kambodscha gebracht
Der 36 Jahre alte, schwer übergewichtige Elefant war am Samstag im Zoo von Islamabad in einen Spezial-Container verfrachtet und zum Flughafen gebracht worden. Anschliessend ging es per Flugzeug sieben Stunden lang nach Siem Reap, wo ihn die Pop-Legende Cher erwartete. Sie hatte sich für Kaavans Freilassung stark gemacht.
In seinem neuen Zuhause in Oddar Meanchey leben rund 600 Elefanten. In einem umzäunten Gelände soll der Elefantenbulle sich nun an seine neue Heimat gewöhnen, bevor er in ein grösseres Gebiet mit drei Elefantenkühen freigelassen wird. Die Tierschützer hoffen auf Nachwuchs.
Kaavan war 1985 im Alter von einem Jahr in den Zoo von Islamabad gekommen. Dort lebte er in einem kleinen Gehege fast ohne Laub und Schatten und seit dem Tod seiner Partnerin Saheli im Jahr 2012 völlig allein. Wegen seines zunehmend aggressiven Verhaltens soll Kaavan tagsüber stundenlang angekettet worden sein - der Zoo bestreitet diese Vorwürfe.
Tierschützer zeigten sich seit langem besorgt, in Petitionen mit bis zu 400.000 Unterschriften forderten sie immer wieder Kaavans Verlegung. Im Mai ordnete ein Gericht in Islamabad seine Freilassung an und beauftragte die Behörden mit der Suche nach einem «geeigneten» neuen Zuhause für Kavaan. Dieses hat er nun in Kambodscha gefunden.