Black Lives Matter stellt sich mit Statement hinter Kuba-Regime
Normalerweise verurteilt die Black-Lives-Matter-Bewegung jegliche Polizeigewalt. Mit einem Statement stellt sie sich jedoch hinter das Regime von Kuba.
Das Wichtigste in Kürze
- Derzeit herrschen in Kuba Massenproteste gegen die sozialistische Regierung.
- Die Black-Lives-Matter-Bewegung hat mit einem Statement dazu für Kritik gesorgt.
- So stellt sie nur die USA als Ursache des Konfliktes an den Pranger.
Im Karibikstaat Kuba laufen derzeit Massenproteste gegen die sozialistische Regierung. Tausende Kubaner demonstrieren für Freiheit, gegen Unterdrückung und Mangelwirtschaft. Über 5000 Menschen wurden dabei schon von der Polizei teils willkürlich festgenommen.
Wie Videos zeigen, gehen dabei die Sicherheitskräfte mit äusserst brutalen Mitteln gegen die Demonstranten vor. Viele Informationen dringen jedoch nicht an die Öffentlichkeit, denn die Regierung unter Machthaber Miguel Díaz-Canel schränkt den Internetzugang ein.
Die Black-Lives-Matter-Protestbewegung hat sich am Donnerstag in einem öffentlichen Statement zu den Protesten geäussert und für Kritik gesorgt. Laut der Bewegung seien die USA für das Leid und der desolaten Wirtschaftslage verantwortlich und nicht die sozialistische Regierung.
Mit folgenden Worten beschönigt die BLM-Bewegung das unterdrückende Regime: Das Volk werde von der US-Regierung bestraft, weil das Land an «seinem Bekenntnis zu Souveränität und Selbstbestimmung» festgehalten habe.
«Die Vereinigten Staaten haben jahrzehntelang versucht, diese Revolution zu zerschlagen», schreiben die Aktivisten weiter. Die US-Embargopolitik sei der «Kern der aktuellen Krise» und sei «sofort» aufzuheben.
Statement stösst auf harte Kritik
In den USA stösst dieses Statement auf harte Kritik. So schreibt etwa Odette Casamayor-Cisneros, Autorin und Professorin für romanische Sprachen, auf Twitter: «Ich bin selbst Kubanerin und zutiefst verletzt von der BLM-Erklärung. Sie sind blind und ungeschickt gegenüber den kubanischen Menschen, gegenüber ihren Forderungen.»
Sie fragt sich: «Mit wem sind sie solidarisch?» Mit den Leuten auf der Strasse seien sie es sicher nicht, so Casamayor-Cisneros. Carlos Frías, Herausgeber der Zeitung «The Miami Herald» meint dazu: Die Erklärung der BLM zeige ein falsches Verständnis der Geschichte, der Geschichte eines lange unterdrückten kubanischen Volkes.