Brasilien setzt bei Versorgung mit Düngemitteln auf WTO
Mit Blick auf die Sanktionen gegen Russland fürchtet Brasilien um Düngemittel für seine Agrarproduktion. Um weiter freien Zugang zu gewährleisten, hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro die Welthandelsorganisation (WTO) um Hilfe gebeten.
Das Wichtigste in Kürze
- Bolsonaro hob während eines Besuchs von WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala vor allem die Bedeutung des Handels mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Betriebsmitteln wie beispielsweise Düngemitteln für die Gewährleistung der weltweiten Ernährungssicherheit hervor, wie es in einer Mitteilung des Aussenministeriums in Brasília am Montagabend (Ortszeit) hiess.
Brasilien habe grosses Interesse daran, dass die zwölfte WTO-Ministerkonferenz im Juni in Genf konkrete Ergebnisse bringe.
Ein Besuch Bolsonaros in Russland Mitte Februar kurz vor Beginn des Krieges gegen die Ukraine sollte nach Angaben des brasilianischen Präsidenten besseren Handelsbeziehungen dienen. «Brasilien hängt in grossen Teilen von Düngemitteln aus Russland, Belarus ab», sagte Bolsonaro damals dem Sender Radio Tupi. Der Besuch inklusive eines Treffens mit Russlands Präsident Wladimir Putin hatte in Brasilien angesichts des Zeitpunkts Empörung ausgelöst.
Den russischen Angriff auf die Ukraine nutzte Bolsonaro, um die Ausbeutung indigener Gebiete im Amazonasgebiet zum Abbau von Kalium für Düngemittel zu rechtfertigen. Brasilien ist weltweit einer der führenden Agrarproduzenten.