Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro zweifelt am Wahlsystem
So wie Donald Trump stellt Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro die Integrität des demokratischen Prozesses infrage und spricht von Manipulation.
Das Wichtigste in Kürze
- In rund drei Monaten findet in Brasilien die Präsidentenwahl statt.
- Der Staatschef Jair Bolsonaro stellt nun das elektronische Wahlsystem infrage.
- Wie schon Donald Trump warnt auch Bolsonaro ohne Belege vor einer möglichen Manipulation.
Der Staatschef Jair Bolsonaro hat bei einem Treffen mit Botschaftern das in Brasilien erneut angezweifelt. Verdächtig: In rund drei Monaten findet in Brasilien die Präsidentenwahl statt.
Bolsonaro stützte seine Behauptungen gegenüber den Diplomaten auf Verdachtsmomenten mit der Wahl 2018, die offizielle Stellen bereits ausgeräumt hatten. Dies berichteten unter anderem das Nachrichtenportal «G1» und die Zeitung «Folha de S. Paulo».
Jair Bolsonaro zweifelt trotz bestandenen Tests
Im Mai hatte das brasilianische Wahlsystem einen Sicherheitstest des Obersten Wahlgerichts bestanden. Das Wahlsystem in Brasilien – mit 210 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas – ist vollständig elektronisch. Die Tests finden regelmässig zur Vorbereitung auf Wahlen statt, haben aber unter dem rechten Bolsonaro eine besondere Bedeutung bekommen.
Jair Bolsonaro sät immer wieder Zweifel an der Verlässlichkeit des Wahlsystems. Im vergangenen Jahr scheiterte er mit einem Reformversuch. Wie der ehemalige US-Präsident Donald Trump warnt auch Bolsonaro ohne Belege vor einer möglichen Manipulation.
Er fordert etwa, dass die Stimmabgabe auch auf einem Ausdruck festgehalten werden muss. Andernfalls werde er das Ergebnis der Wahl im Oktober möglicherweise nicht anerkennen.
Der rechte Politiker will sich bei der anstehenden Präsidentenwahl eine weitere Amtszeit sichern. In jüngsten Umfragen liegt der linke Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva weit vor Bolsonaro.