Brunei Darussalam verzichtet auf Todesstrafe gegen Homosexuellen
Das Sultanat Brunei Darussalam zeigt Einsicht. Es gab internationale Proteste gegen ihn. Nun will er die Todesstrafe für Homosexuelle nicht mehr vollziehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Brunei Darussalam verzichtet darauf, bei Homosexuellen die Todesstrafe durchzuführen.
- Internationale Proteste gingen diesem Entscheid voraus.
- Die Ankündigung kam von Sultan Hassanal Bolkiah bei einer Rede zum Beginn des Ramadans.
Das Sultanat Brunei Darussalam will nach internationalen Protesten auf die Vollstreckung der Todesstrafe gegen Homosexuelle verzichten. Dies kündigte Sultan Hassanal Bolkiah in einer Rede zum Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan an.
Das bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten geltende «De-Facto-Moratorium», keine Todesurteile umzusetzen, gelte auch für Urteile gegen Homosexuelle. Zudem sprach er von «Missverständnissen».
Anfang April waren in dem Sultanat auf der südostasiatischen Insel Borneo härtere Strafgesetze in Kraft getreten. Homosexuellen drohte die Todesstrafe durch Steinigung. Grundlage dafür war die Scharia, die die religiösen und rechtlichen Normen im Islam regelt.
International gab es viel Proteste, angeführt von Hollywood-Star George Clooney («Argo»). Er rief dazu auf, Hotels zu boykottieren, die dem Sultan gehören, einem der reichsten Monarchen der Welt.
In dem Sultanat sind zwei Drittel der mehr als 420 000 Einwohner muslimischen Glaubens. Seit einiger Zeit sind dort konservative islamische Kräfte auf dem Vormarsch. Der autoritär regierende Sultan Brunei Darussalam hatte 2014 damit begonnen, die Scharia einzuführen. Schwule und Lesben werden in der ehemaligen britischen Kolonie seit langem unterdrückt.
