Bürgermeister und 17 weitere Menschen in Mexiko getötet
Drogenkartelle, kriminelle Gruppen, korrupte Politiker: Mexiko erlebt eine Spirale der Gewalt. Nun starben in einer Kleinstadt 18 Menschen bei einem bewaffneten Überfall.
Das Wichtigste in Kürze
- In einer mexikanischen Stadt wurden der Bürgermeister und 17 weitere Menschen getötet.
- Hinter dem Anschlag stand vermutlich das lokale Verbrechersyndikat Los Tequileros.
Bewaffnete haben in einer südmexikanischen Kleinstadt den Bürgermeister und 17 weitere Menschen getötet. Der Überfall ereignete sich am Mittwoch (Ortszeit) in San Miguel Totolapan, wie die Generalstaatsanwaltin des Bundesstaates Guerrero, Sandra Valdovinos, am Abend im Fernsehsender Milenio bestätigte. Hinter dem Anschlag stand vermutlich das lokale Verbrechersyndikat Los Tequileros, wie mehrere Zeitungen berichteten. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar.
In einem in sozialen Netzwerken verbreiteten Video behaupteten angebliche Mitglieder der Gruppe, in die 24'000-Einwohner-Stadt zurückgekehrt zu sein, um ihre kriminellen Geschäfte zu betreiben. Die Angreifer liessen nach der Tat stundenlang die Zufahrtswege zum Rathaus mit Bussen und Lastwagen blockieren, um die Sicherheitskräfte am Durchkommen zu hindern. Die Fassade des Rathauses wies mehrere Einschusslöcher auf.
Unter den Opfern befand sich auch der Vater des Bürgermeisters, zwei Leibwächter sowie der Direktor der Stadtpolizei. «Die bösartigen Angriffe auf den Bürgermeister und die Beamten des Stadtrats werden nicht ungestraft bleiben», schrieb die Gouverneurin von Guerrero, Evelyn Salgado, auf Twitter.
Mexiko erlebt eine Spirale der Gewalt. Es gibt zahlreiche Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen, die oft Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften haben und um Kontrolle über Gebiete kämpfen. Im vergangenen Jahr wurden in dem nordamerikanischen Land mit etwa 126 Millionen Einwohnern im Schnitt 94 Morde pro Tag registriert.