Burkina Faso: Flüchtlingskrisen werden vernachlässigt

Matthias Neuhaus
Matthias Neuhaus

Burkina Faso,

Neun von zehn vernachlässigte Flüchtlingskrisen ereignen sich in Afrika. Die Umstände in Camps in Burkina Faso beispielsweise sind teilweise dramatisch.

Burkina Faso
Flüchtlinge in einem Camp nördlich von der Hauptstadt Ouagadougou in Burkina Faso. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Neun von zehn vernachlässigte Flüchtlingskrisen der Welt befinden sich in Afrika.
  • Burkina Faso ist eines der betroffenen Länder.
  • Die Situation in den Flüchtlingscamps im westafrikanischen Staat ist teilweise dramatisch.

Neun von zehn vernachlässigten Flüchtlingskrisen tragen sich in Afrika zu. Dies heisst es in einer Studie des Norwegischen Flüchtlingsrats (NRC). Vernachlässigte Krisen zeichnen sich dadurch aus, dass kein politischer Wille der Verantwortlichen zur Beendigung der Krise auszumachen ist. Es mangelt sowohl an der finanziellen Unterstützung sowie am internationalen Medieninteresse.

Burkina Faso nimmt den dritten Platz auf der NRC-Liste ein. Rund 850'000 Menschen mussten wegen extremistischen Islamisten ihre Heimat verlassen. Die Zahl der Flüchtlinge ist im westafrikanischen Staat innerhalb von einem Jahr um das Zwölffache gestiegen. Dies berichtet die «Frankfurter Rundschau».

Burkina Faso
Eine Strasse in Burkina Faso. (Symbolbild) - dpa

Die Flüchtlinge zu erreichen, stellt sich für Hilfsorganisationen als Schwierigkeit dar. Die betroffene Region in Burkina Faso ist auch für humanitäre Helfer lebensgefährlich.

Im Norden des Landes, dem unsicheren Teil, befinden sich immer noch zwei Flüchtlingscamps. Diese werden regelmässig von Extremisten, wie auch von burkinabischen Soldaten angegriffen. Den Bewohner wird vorgeworfen, den Extremisten Unterschlupf zu bieten.

Viele Flüchtlinge aus Mali in Burkina Faso

Viele der Flüchtlinge dort stammen aus dem Nachbarstaat Mali. Sie würden gerne in ihre Heimat zurückkehren. Dies ist derzeit allerdings nicht möglich, die Grenzen sind wegen des Coronavirus geschlossen. In den Lagern gibt es weder medizinische noch Nahrungsmittelhilfe.

Nicht zuletzt, weil das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) nur 1,5 Millionen Dollar erhalten hat. Von der internationalen Gemeinschaft wurden 12,5 Millionen Dollar angefordert.

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