Carlos Ghosn geht es gesundheitlich schlecht

Lina Schlup
Lina Schlup

Japan,

Ex-Nissan-Chef Carlos Ghosn durfte gestern Mittwoch das Gefängnis verlassen.Laut Aussagen seines Anwalts ist er in schlechtem gesundheitlichen Zustand.

Carlos Ghosn
Carlos Ghosn, Automanager und ehemaliger Chef von Nissan, verlässt am 06.03.2019 in einem Auto ein Gebäude in Tokio. Nach mehr als drei Monaten in Untersuchungshaft ist der in Japan angeklagte Automanager Ghosn gegen Kaution auf freiem Fuss. Ghosn hatte zuvor eine Kaution von einer Milliarde Yen (7,9 Mio. Euro) bezahlt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Carlos Ghosn (64) wurde gestern nach über 100 Tagen aus der U-Haft entlassen.
  • Die Freilassung des Ex-Nissan-Chefs ist ungewöhnlich im sonst strikten Japan.
  • Laut seinem Anwalt geht es ihm gesundheitlich schlecht.

Gestern Mittwoch konnte Carlos Ghosn das Gefängnis verlassen. Nach 108 Tagen in Untersuchungshaft ist der 64-jährige Ex-Nissan-Chef auf freiem Fuss. Er kam mit einer Kaution von 7,9 Millionen Euro frei.

Ghosn wurde am 19. November letzten Jahres wegen Verstosses gegen Börsenauflagen in Tokio festgenommen und später angeklagt.

Carlos Ghosn geht es gesundheitlich schlecht

Laut seinem neuen Anwalt Junichiro Hironaka geht es seinem Mandanten gesundheitlich schlecht. «Ghosn ist noch nicht bereit eine Pressekonferenz zu geben», sagt der 73-Jährige gegenüber Reportern.

Insgesamt drei Gesuche für Freilassung auf Kaution reichte Hironaka ein. Die ersten beiden waren abgeschmettert. In Japan sei das normal meint Hiranoka. Wenn ein Gefangener auf unschuldig plädiere, verlängert die Staatsanwaltschaft die, auf drei Wochen begrenzte Haftzeit mit allen Mitteln.

Gesteht der Beschuldigte jedoch, auch wenn es ein falsches Geständnis ist, dann zeigt sie sich kompromissbereit.

Japans Geiseljustiz

«Viele Leute nennen das Geiseljustiz», so Hironaka. «Als ich ein junger Anwalt war, gab es so lange Haftzeiten nicht». Hironaka hofft, Ghosns Fall sei das Ende dieser Justiz in Japan.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International kritisieren die Haftumstände in Japan schon lange.

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