Chancen für Einschlag auf Erde 2032 für Asteroiden gestiegen
Der Asteroid «2024 YR» wird derzeit genau beobachtet. Laut der Nasa ist die Chance, dass er mit der Erde kollidiert, auf 2,3 Prozent gestiegen.
![Asteroid](https://c.nau.ch/i/N3ARwK/900/asteroid.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- «2024 YR» wurde Ende Dezember in Chile mithilfe eines Teleskops entdeckt.
- Beobachtungen zufolge kann ein Einschlag auf der Erde nicht ausgeschlossen werden.
- Die Chancen dafür sind innerhalb von einer Woche von 1,3 auf 2,3 Prozent gestiegen.
Erst am 27. Dezember 2024 wurde der Asteroid mit dem Namen «2024 YR» mittels Teleskops in Chile entdeckt. Seither haben Folgebeobachtungen gezeigt, dass eine Kollision mit der Erde nicht ausgeschlossen werden kann.
Erst vor rund einer Woche berechnete die Europäische Weltraumorganisation (ESA), dass «2024 YR» am 22. Dezember 2032 die Erde treffen könnte. Die Chancen dafür bezifferte sie auf 1,3 Prozent.
Doch nun ist die Wahrscheinlichkeit einer Kollision mit der Erde laut Nasas «Center for Near Earth Object Studies» (Cneos) gestiegen. Diese liegt demnach neu bei 2,3 Prozent.
Das heisst aber immer noch, dass der Himmelskörper die Erde mit 97,7-prozentiger Wahrscheinlichkeit verfehlen wird.
Stufe der 3 bei Gefahrenklassifizierung
«2024 YR» wird auf der sogenannten Turiner Skala zur Klassifizierung der Gefahr in Klasse 3 angeführt. Damit gilt er aktuell als am gefährlichsten. Bisher erhielt nur ein Asteroid eine höhere Klassifizierung.
«(99942) Apophis» wurde nach seiner Entdeckung Ende 2004 als Klasse 4 eingestuft. Mittlerweile gilt er aber nicht mehr als gefährlich, wie der «Guardian» berichtet. Die Turiner Skala reicht von 0 (keine Gefahr) bis 10 (Ende der Zivilisation).
Astronomen raten aber dazu, nicht in Panik zu verfallen. Denn: Schwankungen bei den Wahrscheinlichkeiten eines Einschlags so weit vor der Ankunft eines Objekts sind üblich.
Das erklärt auch die ESA in einem Video: Sobald in den kommenden Wochen und Monaten neuere Daten zu Geschwindigkeit und Flugbahn vorliegen, werde die Einschlagswahrscheinlichkeit auf praktisch null sinken. Dem stimmt auch die Nasa zu.
In etwa gleich gross wie Asteroid von Tunguska
Die Grösse von «2024 YR» wird auf bis zu 90 Meter geschätzt. Damit hat er in etwa die gleiche Grösse wie der Asteroid von Tunguska. Dieser machte 1908 bei seiner Explosion rund 2150 Quadratkilometer abgelegenen sibirischen Wald platt.
Die Beratungsgruppe zur Planung von Weltraummissionen (SPMAG) bei der ESA hat bereits mögliche Gegenmassnahmen besprochen. Dennoch sei es für konkrete Vorschläge zu früh.
Doch notfalls gibt der Erfolg der Nasa-Dart-Mission von 2022 Zuversicht. Damals liess man eine Raumsonde absichtlich in einen Asteroiden der Grösse eines Fussballstadions einschlagen. Damit veränderte man seine Flugbahn erfolgreich.
«Dieser Asteroid ist so gross, dass eine Mission wie Dart bei Bedarf effektiv sein könnte. Wir haben also die Technologie und sie wurde getestet», erklärt Astronomie-Experte Colin Snodgrass von der Universität Edinburgh dem «Guardian». Er hält aber fest: «Höchstwahrscheinlich wird er harmlos vorbeiziehen.»