Nachdem zwei Kanadier bereits vor fünf Monaten vorläufig festgenommen wurden, ordnet China nun formelle Untersuchungshaft an.
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China nimmt zwei Kanadier formell in Untersuchungshaft. Ihnen wird unter anderem Spionage vorgeworfen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Kanadier sind in China formell in Untersuchungshaft genommen worden.
  • Die Festnahme wird als Vergeltungsmassnahme gewertet.
  • Den Kanadiern wird unter anderem Spionage vorgeworfen.
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Rund fünf Monate nach ihrer vorläufigen Festnahme in China sind zwei Kanadier einem Medienbericht zufolge formell in Untersuchungshaft genommen worden. Das bestätigte ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums am Donnerstag in Peking.

China wirft den beiden demnach unter anderem den Diebstahl von Staatsgeheimnissen vor. Der Fall sorgt schon seit Monaten für diplomatischen Streit zwischen Kanada und China. Der ehemalige Diplomat Michael Kovrig und der Geschäftsmann Michael Spavor waren am 10. Dezember wegen Spionagevorwürfen in Gewahrsam genommen worden.

Festnahme als Vergeltungsmassnahme

Obwohl offiziell keine Verbindung zum Fall Meng Wanzhou hergestellt wurde, wird die Festsetzung von Spavor und Kovrig als Vergeltung angesehen. Die Finanzchefin des chinesischen Technologieriesen Huawei war wenige Tage zuvor bei einer Zwischenlandung in Vancouver festgesetzt worden.

Washington wirft der Huawei-Finanzchefin Verstösse gegen die Iran-Sanktionen vor und verlangt ihre Auslieferung an die USA. Mengs Anwälte weisen die Vorwürfe zurück. Peking kritisiert das Vorgehen der kanadischen Behörden gegen Meng als politisch motiviert. Die 47-Jährige kam inzwischen gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuss.

Kanada verurteilt Inhaftierung

Der Sprecher des Aussenministeriums in Peking, Lu Kang, sagte am Donnerstag: Kovrig werde verdächtigt, Staatsgeheimnisse und Geheimdiensterkenntnisse gesammelt zu haben. Spavor werde verdächtigt, Staatsgeheimnisse gestohlen und illegal angeboten zu haben. Eine Anklage wegen Spionage könnte für die beiden harte Haftstrafen nach sich ziehen.

Ein Regierungsvertreter in Ottawa hatte zuvor gesagt, dass noch keine Anklage gegen die beiden Männer erhoben worden sei. Das kanadische Aussenministerium verurteilte die «willkürliche Inhaftierung» scharf.

Zuletzt waren in China zwei Kanadier wegen Drogenhandels zum Tode verurteilt worden. Kanada verurteilte die Strafen als «grausam und unmenschlich». Peking blockierte überdies kürzlich kanadische Einfuhren von Raps und Schweinefleisch im Wert von mehreren Milliarden Dollar.

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