Christchurch Attentat: Brenton Tarrant plädiert auf nicht schuldig

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Neuseeland,

Das Attentat auf zwei Moscheen mit 51 Toten hat Neuseeland noch lange nicht verkraftet. Jetzt plädiert der mutmassliche Täter auf unschuldig.

Attentat
Polizist mit schwerem Geschütz: Rund um das Gericht herrschen höchste Sicherheitsvorkehrungen. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der mutmassliche Christchurch-Attentäter plädiert auf «nicht schuldig».
  • Seit dem Anschlag sind drei Monate vergangen.
  • Bei dem Attentat kamen 51 Menschen ums Leben, weitere 40 wurden verletzt.

Es sind drei Monate nach dem rassistisch motivierten Attentat auf zwei Moscheen in Neuseeland. Der mutmassliche Täter plädiert nun in allen Punkten auf «nicht schuldig».

Zu dem Gerichtstermin in Christchurch wurde der Australier Brenton Tarrant per Video aus einem Hochsicherheitsgefängnis zugeschaltet. Dabei lächelte er auch kurz. Mehrere Hinterbliebene reagierten empört. Der eigentliche Prozess gegen den 29-Jährigen soll im Mai 2020 beginnen.

Attentat mit 51 Toten

Die Staatsanwaltschaft legt dem Rechtsextremisten 51-fachen Mord und 40-fachen Mordversuch sowie Terrorismus zur Last. Bei einer Verurteilung erwartet ihn eine lebenslange Haft. Tarrant war während der Anhörung auf einem grossen Bildschirm zu sehen. Er selbst sagte nichts.

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Sicherheitskräfte vor einer Kirche nach dem Attentat in Christchurch. - AFP

Als die Verteidigung auf unschuldig plädierte, hatte er jedoch ein Lächeln auf dem Gesicht. Durch den Gerichtssaal ging daraufhin ein Raunen. Ansonsten zeigte der Australier keine Regung.

Attentäter sei prozessfähig

Das Gericht sitzt in Christchurch, wo sich der Anschlag Mitte März ereignet hatte. Tarrant ist seither in Neuseelands einzigem Hochsicherheitsgefängnis in Auckland untergebracht. In den vergangenen Wochen war er von Ärzten untersucht worden. Richter Cameron Mander erklärte ihn für prozessfähig.

Tarrant trug Anstaltskleidung, eine Art übergrosses Hemd. An seiner Seite waren Polizeibeamte. Der Ton war während der Übertragung ausgeschaltet. Der Australier machte aber auch keine Anstalten, etwas sagen zu wollen.

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Drei Monate sind vergangen, seit dem Attentat auf zwei Moscheen mit 51 Toten. Nun sitzt der Angeklagte in Auckland in einem Hochsicherheitsgefägnis. - keystone

Die Justiz will verhindern, dass er das Verfahren als Bühne nutzt, um rechtsextremistische Ansichten zu vertreten. Tarrant wird dann im Gerichtssaal auf der Anklagebank sitzen. Der Prozess soll etwa sechs Wochen dauern.

Fast ein Jahr Wartezeit

Mit Überraschung reagierten einige Hinterbliebene darauf, dass sie bis zum Auftakt noch fast ein Jahr warten müssen. Zugleich äusserten sie Verständnis für die Justiz. Omar Abdel-Ghany, dessen Vater erschossen wurde, sagte:

«Das ist ein Prozess, den es geben muss. Also müssen wir Geduld haben.» Wenn sich Tarrant schuldig bekannt hätte, wäre es mit dem Verfahren vermutlich schneller gegangen.

Attentat via Live-Übertragung aufgezeichnet

Der Täter hatte grosse Teile der Tat mit einer Helmkamera über Facebook live ins Internet übertragen. Zuvor hatte er ein Pamphlet mit rechtsradikalen und rassistischen Parolen ins Internet gestellt und auch per Mail verschickt. Neuseeland hatte nach dem Anschlag Sturmgewehre und halbautomatische Waffen verboten. Facebook führte strengere Regeln für Live-Übertragungen ein.

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