Israels Krankenschwester und -pfleger sind am Montag in den Streik getreten und protestieren damit gegen den Pflegenotstand, der durch Corona verschärft wurde.
Coronavirus - Israel
Eine medizinische Mitarbeiterin in Schutzkleidung und Gesichtsvisier arbeitet in einem Spital auf einer Station, während vor ihr zur Überwachung auf einem Bildschirm Räume der Station zu sehen sind. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Israels Spitalpersonal ist am Montag mitten in der Corona-Krise in den Streik getreten.
  • Damit protestieren sie gegen den Pflegenotstand, der durch die Pandemie verschärft wurde.
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Mitten in der Corona-Krise sind die Krankenschwestern und -pfleger in Israel am Montag in den Streik getreten. Sie wollen damit gegen den Pflegenotstand protestieren, der durch die Pandemie noch verschärft wurde.

Ein nächtlicher Verhandlungsmarathon mit dem Finanzministerium über eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen war zuvor gescheitert. Die «Times of Israel» schrieb, die Notfallversorgung sowie die Versorgung von Corona-Patienten sollten trotz des Streiks gewährleistet bleiben.

Starker Personalmangel in Spitälern

In israelischen Spitälern herrscht nach Medienberichten ein starker Personalmangel. Ausserdem seien gegenwärtig rund tausend Krankenschwestern und -pfleger in Corona-Quarantäne, berichtete das israelische Fernsehen am Montag.

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Ein medizinischer Mitarbeiter eines Krankenhauses in Schutzkleidung macht bei einer Frau einen Abstrich für einen Corona-Test. - dpa

Tage in Quarantäne würden als Krankentage angerechnet. Auch dagegen protestierte das Pflegepersonal. In Israel streiken bereits seit mehreren Wochen auch die Sozialarbeiter.

Wie die Sozialarbeiter hätten auch die Krankenschwestern «verstanden, dass es in Israel keine Regierung gibt». Dies schrieb Israels Oppositionsführer Jair Lapid auf Twitter. Die Minister seien nur mit sich selbst beschäftigt und kümmerten sich nicht um die Probleme des Volkes, schrieb er. «Alle, die in Israel an der Front arbeiten, wurden alleingelassen.»

Steigende Corona-Fälle und Arbeitslosigkeit

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel schnellt seit Ende Mai immer weiter in die Höhe. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt.

Benjamin Netanjahu
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. - Keystone

Inzwischen steht er aber stark in der Kritik. Die Wirtschaft des Landes leidet erheblich unter den Folgen der Krise, die Arbeitslosigkeit liegt bei 21 Prozent. Finanzielle Hilfsmassnahmen der Regierung wurden als unzureichend kritisiert.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 50'035 Menschen in Israel nachgewiesen worden; 409 Infizierte sind gestorben.

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