Coronavirus: Israel impft jetzt die Leute gar schon in der Ikea
Das Wichtigste in Kürze
- Israel setzt auf alltagsnahe Angebote bei der Corona-Impfung.
- Nun richtete auch Ikea Impfstationen in ihren Möbelhäuser ein.
Die Impfkampagne Israels gegen das Coronavirus steht vor allem wegen deren Geschwindigkeit im weltweiten medialen Fokus. Rund 70 Prozent der Menschen ab 16 Jahren sind mindestens ein Mal geimpft worden. Das sind knapp 4,5 Millionen Menschen.
Um die restlichen Menschen dazu zu bringen, sich ebenfalls impfen zu lassen, geht das Land kreative Wege. Erst letzte Woche wurde eine Bar zu einem Impfzentrum umfunktioniert – zum Impfstoff gab es auch einen Gratis-Drink.
Nun baut auch Ikea im ganzen Land Impfstationen in den Möbelhäusern. «Unser Hauptziel ist es, alle impfen zu lassen», meldete die Organisation «Magen David Adom» laut dem «Kurier». «Die Idee ist, dass wir zu den Menschen kommen, wenn sie nicht zu uns kommen.» Bei dieser Strategie machen auch zahlreiche Einkaufszentren mit.
Auch im Büro können sich Arbeitnehmende teilweise impfen lassen. Einige grosse Firmen haben Impfteams in ihre Räumlichkeiten bestellt, damit die Angestellten direkt vor Ort das Vakzin erhalten.
Würden Sie sich in der Ikea impfen lassen?
Doch in Israel wird auch weniger subtil Druck ausgeübt, um die Impfung gegen das Coronavirus voranzutreiben. Am Sonntag wurde der «Grüne Pass» eingeführt für geimpfte Personen und Genese eingeführt. Damit dürfen sie unter anderem wieder Fitnessstudios, Theater oder Sportereignisse besuchen.
Ungerechte weltweite Impfstoffverteilung gegen das Coronavirus
Wie andere reiche Länder muss ausserdem auch Israel sich den Vorwurf des «Impfnationalismus» gefallen lassen. So hat etwa UN-Generalsekretär António Guterres das Versagen der Welt angeprangert, die Impfstoffe gerecht zu verteilen.
«Eine Gleichbehandlung mit Impfstoffen ist schlussendlich eine Frage der Menschenrechte. Impfnationalismus verweigert diese Rechte.» Nur zehn Länder hätten 75 Prozent der vorhandenen Impfstoffe verwendet. Mehr als 130 Länder hätten hingegen noch nicht eine einzige Dosis erhalten.