Coronavirus: So bereitet sich Bali auf Touristen vor
Bali lässt ab heute Donnerstag wieder Touristen aus einigen Ländern einreisen. Die Urlauber wird nach 17 Monaten Corona-Pause eine veränderte Insel erwarten.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach 17 Monaten Pause lässt Bali ab heute Donnerstag wieder einige Urlauber einreisen.
- Urlauber aus Ländern wie China und Neuseeland dürfte eine veränderte Insel erwarten.
- Bali-Beamte wollen statt «Rucksacktouristen» nur noch «Qualitätstouristen».
Im Jahr 2019 zog Indonesiens wichtigster Tourismus-Hotspot Bali mehr als 6 Millionen Reisende an. Seit März 2020 sind die Strassen, Hotels, Bars und Restaurants der Urlaubs-Insel hingegen leer geblieben. Als das Coronavirus sich von Land zu Land ausbreitete wurde Ausländern auch hier die Einreise verboten.
Nun gibt es aber einen Hoffnungsschimmer für die knapp 4,3 Millionen Einwohner Balis: Der sogenannte «Travel-Ban» wird nämlich am heutigen Donnerstag endlich enden. Die Regierung erlaubt Touristen aus mehreren Ländern endlich wieder die Einreise auf die Insel. Während Europäer noch zuwarten müssen, werden etwa Menschen aus China, Japan, Südkorea, Neuseeland und den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Bali empfangen.
Bei der Einreise gelten jedoch strenge Vorschriften: So dürfen etwa nur vollständig Geimpfte einreisen, die sowohl vor ihrem Flug als auch nach der Ankunft zwei PCR-Tests absolviert haben. Ausserdem müssen die Touristen noch vor dem Flug auf eigene Kosten ein Hotel für eine fünftägige Quarantäne buchen. Ursprünglich sollte die Quarantäne acht Tage dauern, in letzter Minute wurde sie aber auf fünf Tage reduziert.
«Wir wollen keine Rucksacktouristen»
Die Touristen, die die Reise auf sich nehmen, dürften auf eine veränderte Insel treffen. Auf Bali hat die Pandemie nämlich eine Debatte über die Rolle des dortigen Tourismus ausgelöst. Laut dem britischen «Guardian» gibt es vermehrt Argumente, dass man weniger abhängig von dem Sektor werden und stattdessen andere Wirtschaftsbereiche entwickeln sollte.
Balis Gouverneur meinte diese Woche etwa, der Tourismus habe «einer Handvoll Menschen, insbesondere ausländischen Investoren», geholfen, nicht aber der breiten Öffentlichkeit. Er sagte, er plane stattdessen, Bereiche wie das kulturelle Handwerk, die Landwirtschaft und die Fischerei zu fördern.
Auch andere hohe Regierungsbeamte haben von der Notwendigkeit gesprochen, den Tourismussektor umzukrempeln. Die Richtung: Man will sich auf «Qualitätstouristen» konzentrieren. Luhut Pandjaitan sagte letzten Monat, dass die Behörden Urlauber «filtern» würden. «Wir wollen keine Rucksacktouristen», so der hochrangige Kabinettsminister.
80 Prozent auf Bali sind vollständig geimpft
Der Leiter der Tourismus-Organisation von Bali, Putu Astawa, sagt, dass die Insel auf Reisende hofft, die mehr Geld ausgeben, länger bleiben und eine bessere Einstellung haben. Er verwies auf Ausländer, die sich nicht an die Covid-Richtlinien gehalten haben, die ihr Touristenvisum durch illegale Arbeit missbraucht oder auf andere Weise gegen das Gesetz verstossen hätten. «Das sind Parasiten, die wir zurecht stützen und im Auge behalten müssen», so Astawa.
Viele Anwohner, die im Tourismus arbeiten, erwarten laut dem «Guardian», in absehbarer Zeit aber keinen Geschäftsschub. Einige befürchten, dass sich nur wenige Touristen in Quarantäne begeben wollen. Andere wiederum glauben, dass die Strategie der Regierung, sich auf die reichsten Besucher zu konzentrieren, nur bestimmten Arten von Unternehmen zugutekommen wird.
In Bali ist laut dem indonesischen Präsidenten Joko Widodo 80 Prozent der anspruchsberechtigten Bevölkerung vollständig geimpft. Damit liegt die Impfquote auf der Urlaubsinsel weitaus höher als im Rest des Landes. Die Corona-Fälle in Bali sind seit dem Höchststand von etwa 1000 Fälle pro Tag im Juli stark zurückgegangen. Am Montag wurden beispielsweise nur noch 37 neue Fälle und sieben Tote gemeldet.