Das Wasser steht vielen Städten bis zum Hals

Sven Würgler-1
Sven Würgler-1

Thailand,

Der Meeresspiegel steigt – das ist nichts Neues. Doch wie eine Studie aus den USA zeigt, könnten deutlich mehr Städte betroffen sein als angenommen.

Meer flut
Der steigende Meeresspiegel könnte Städte wie Shanghai oder Bangkok verschlingen. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Städte drohen bis Mitte des Jahrhunderts im Wasser zu versinken.
  • Laut einer neuen Untersuchung sind dreimal mehr Menschen betroffen als angenommen.

Forscher der US-Wissenschaftsorganisation Climat Central haben mit Satellitenmessungen präzise berechnet, wie viele Städte vom Anstieg des Meeresspiegels betroffen sind.

Das Ergebnis: Bisherige Studien waren zu optimistisch, wie die «New York Times» schreibt. In dreissig Jahren dürfte der Lebensraum von 150 Milllionen Menschen unter Wasser stehen. Frühere Schätzungen waren von ungefähr 50 Millionen ausgegangen.

Ausserdem würden 300 Millionen Menschen mindestens einmal im Jahr von Überschwemmungen betroffen sein. Dies führt schliesslich zu starken Fluchtbewegungen.

bangkok meeresspiegel
Von Bangkok wird laut der neuen Prognose nicht viel übrigleiben. - Twitter/@nytgraphics

Die thailändische Metropole Bangkok ist besonders gefährdet. Sie wird bis 2050 wahrscheinlich überflutet sein. 10 Prozent der Bevölkerung von Thailand leben in kritischen Zonen. Auch die chinesische Wirtschaftsmetropole Shanghai und Alexandria in Ägypten drohen zu versinken.

Flucht führt zu weiteren Konflikten

Nur Schutzmassnahmen können die Städte noch retten. Und so fordern die Wissenschaftler die Länder auch auf, deutlich mehr Geld zu investieren. Doch dies sei keine endgültige Lösung, meint Benjamin Strauss, Leiter von Climate Central. Der Klimawandel selbst müsse bekämpft werden.

Der ehemalige US-General John Castellaw, nun Berater für Klima und Sicherheit in Washington, erklärt gegenüber der «New York Times», dass sich Konflikte aber kaum mehr vermeiden liessen. «Es ist ein humanitäres, sicherheitspolitisches und möglicherweise auch militärisches Problem.»

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