Demokratische Republik Kongo: Ruanda der «Invasion» beschuldigt

Die Demokratische Republik Kongo wirft Ruanda eine Invasion vor. Ruandische Streitkräfte sollen bei der Einnahme der Stadt Bunagana geholfen haben.

Demokratische Republik Kongo
Die demokratische Republik Kongo wirft Ruanda eine Invasion vor. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Republik Kongo beschuldigt Ruanda schon länger, Rebellenorganisationen zu unterstützen
  • Nun sollen ruandische Streitkräfte bei der Einnahme der Stadt Bunagana geholfen haben.

Die kongolesische Armee erklärte am Montagabend, dass ruandische Streitkräfte bei der Einnahme der Grenzstadt Bunagana durch Rebellen geholfen haben sollen. Die Rebellenorganisation M23 erklärte, Bunagana unter ihrer Kontrolle zu haben.

Ruanda habe sich zu einem «direkten Eingreifen» entschlossen, nachdem es festgestellt habe, dass die von ihm unterstützten Rebellen «enorme Rückschläge» erlitten hätten. Das sagte der Sprecher der Militärregierung der Provinz Sylvain Ekenge. Kigali hätte den Vormarsch der Rebellen mit «Soldaten und Artillerie» unterstützt.

Zuvor hatten sich Dutzende Regierungssoldaten nach heftigen Kämpfen aus der Stadt Richtung Uganda zurückgezogen. Ein Offizier der Sicherheitskräfte Ugandas sagte, dass sich 136 Soldaten und 37 Polizisten aus der Demokratischen Republik Kongo «ergeben» hätten. Ein Offizier in Nord-Kivu sagte der AFP, dass Bunagana unter «feindlicher Kontrolle» sei.

Ruanda wirft UN Parteilichkeit vor

Die Uno und die Afrikanische Union riefen zu einem Waffenstillstand auf. Die ruandische Regierung warf der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo jedoch Parteilichkeit vor. Sie bezichtigte die Streitkräfte des Nachbarlands ihrerseits, «unprovoziert ruandisches Territorium bombardiert» zu haben.

Die kongolesische Führung beschuldigt Ruanda schon länger, die Rebellenorganisation M23 zu unterstützen, was Kigali bestreitet. Die frühere Tutsi-Rebellenorganisation liefert sich seit Ende vergangenen Jahres wieder Kämpfe mit den Regierungstruppen. Sie wirft der Regierung in Kinshasa vor, ihre Verpflichtungen hinsichtlich der Demobilisierung von Kämpfern nicht einzuhalten.

Seit Beginn der jüngsten Kämpfe im März sind nach Angaben eines ungandischen Offiziers mehr als 30'000 Menschen ins Nachbarland geflohen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk teilte am Montag mit, dass hunderte weitere Menschen aus Bunagana über die Grenze nach Uganda geflohen seien.

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