Die Abschaltung der Wasserversorgung droht nun im Juni
In Südafrika herrscht seit rund drei Jahren eine anhaltend Dürre. In der Folge gestaltet sich die Wasserversorgung im Land zunehmend schwieriger. Die als «Stunde Null» bezeichnete Abschaltung droht nun allerdings später als bisher erwartet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Abschaltung der Wasserversorgung droht in Kapstadt (Südafrika) später.
- Wegen des geringeren Wasserverbrauchs konnte die sogenannte «Stunde Null» von Mai auf Juni verschoben werden.
Die Abschaltung der Wasserversorgung droht Südafrikas Touristenmetropole Kapstadt nach neuestem Stand später als erwartet. Die als «Stunde Null» bezeichnete Abschaltung konnte wegen geringerem Wasserverbrauchs von Landwirtschaft und Bürgern vom 11. Mai auf den 4. Juni verschoben werden, erklärte die Stadtverwaltung am Dienstag.
Die Ministerpräsidentin der Provinz Westkap, Helen Zille, warnte, dass die Gefahr einer Wasserabschaltung weiter bestehe. «Wir werden noch mehrere Monate (Wasser) sparen müssen, um die «Stunde Null» zu besiegen.» Kapstadts Trinkwasserreservoire sind in Folge einer mehrjährigen Dürre fast leer.
Maximal 50 Liter Wasser pro Tag
Der tägliche Wasserverbrauch in der Stadt ist der Verwaltung zufolge in der vergangenen Woche auf 526 Millionen Liter pro Tag gefallen, im Vorjahreszeitraum waren es noch 830 Millionen Liter pro Tag. Die Stadt geht davon aus, dass eine Abschaltung der Versorgung auch bei anhaltender Dürre verhindert werden kann, wenn der tägliche Verbrauch auf 450 Millionen Liter fällt.
Bürger dürften weiterhin nicht mehr als 50 Liter Frischwasser pro Tag verwenden – das muss fürs Trinken, Duschen, Putzen, Kochen und Klospülen reichen. In Deutschland liegt der Verbrauch bei mehr als 120 Litern pro Person und Tag.
Sollte es zur «Stunde Null» kommen, würde die Wasserversorgung eingestellt und die rund 4,5 Millionen Einwohner bekämen pro Tag je nur noch 25 Liter. Das Wasser müssten sie an 200 Verteilzentren unter Aufsicht von Militär und Polizei abholen. 25 Liter gelten international als Mindestmass für Hygiene und Gesundheit.