Acht Tote bei Einsturz eines Wohnhaus in Nigeria
Beim Einsturz eines Wohnhauses in der nigerianischen Stadt Lagos sind am Mittwoch mindestens acht Menschen ums Leben gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Kinder unter den Trümmern des Gebäudes in Lagos verschüttet.
37 Menschen konnten lebend aus den Trümmern gerettet werden, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Die Suche nach weiteren Verschütteten, unter ihnen zahlreiche Kinder, dauere an. In dem Gebäude war auch ein Kindergarten und eine Schule untergebracht.
Wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt des Unglücks im Gebäude aufhielten, blieb zunächst unklar. Nach Angaben der staatlichen Katastrophenschutz-Agentur im Bundesstaat Lagos waren dutzende Kinder unter den Trümmern verschüttet worden. Nach offiziellen Angaben besuchten sie eine «illegale Schule» in dem Wohnhaus, als es zusammenbrach.
Gouverneur Akinwunmi Ambode liess mitteilen, es würden derzeit zusätzliche Kräne an den Unglücksort gebracht. So wolle man tiefer graben und weitere Leben retten. Er kündigte zudem eine Untersuchung an und versprach, die Verantwortlichen zu bestrafen. Nigerias Präsident Muhammadu Buhari sprach den Familien der Opfer seine Anteilnahme aus.
An der Unglücksstelle lagen Tornister, Spielzeug und Kleidung auf dem Boden, weinende Eltern warteten auf Neuigkeiten. «Bitte retten Sie mein Kind», rief eine Mutter, deren siebenjährige Tochter noch vermisst wurde, den Rettungskräften zu. Ein AFP-Reporter beobachtete, wie mindestens ein Kind offenbar tot aus den Trümmern geborgen wurde. Ein kleiner Junge, der ohnmächtig aus dem eingestürzten Gebäude geholt wurde, war schwer verletzt und mit Blut und Staub bedeckt.
Unklar blieb zunächst, warum das Haus einstürzte. Ein Augenzeuge sagte, es habe keinerlei Vorzeichen gegeben. «Wir standen draussen und rauchten, da ist das Gebäude einfach zusammengebrochen», sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
Mehrere Menschen, die in der Nähe lebten, berichteten übereinstimmend, das baufällige Wohnhaus habe auf Anordnung der Behörden demnächst abgerissen werden sollen. Gouverneur Ambode bestätigte lediglich, dass die meisten Gebäude in der Gegend vor dem Abriss standen. Einige Vermieter hätten sich diesen Plänen aber widersetzt.
In Nigeria stürzen wegen laxer Sicherheitsvorschriften immer wieder Gebäude ein. Im September 2014 starben 116 Menschen, als in Lagos ein sechsstöckiges Gebäude zusammenbrach. Im Dezember 2016 begruben die Trümmer einer Kirche in Uyo 60 Menschen.