El Salvadors umstrittener Präsident Bukele tritt zweite Amtszeit an

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El Salvador,

Nach der Wiederwahl am 4. Februar wurde El Salvadors Präsident Nayib Bukele am Samstag für eine zweite fünfjährige Amtszeit vereidigt.

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El Salvadors Präsident Nayib Bukele winkt von einem Balkon in Begleitung seiner First Lady Gabriela Roberta Rodriguez, nachdem er für eine zweite Amtszeit vereidigt wurde, in San Salvador, El Salvador, Samstag, 1. Juni 2024. - keystone/AP Photo/Salvador Melendez

El Salvadors Präsident Nayib Bukele ist für eine zweite fünfjährige Amtszeit vereidigt worden. Vor Gästen wie Spaniens König Felipe VI. und dem argentinischen Präsidenten Javier Milei legte Bukele am Samstag in der Hauptstadt San Salvador den Amtseid ab, wie live im Fernsehen zu sehen war. «Endlich haben wir die Angst besiegt und sind ein wirklich freies Land», sagte der 42-Jährige anschliessend in einer Ansprache auf dem Balkon des Nationalpalasts.

Der konservative Staats- und Regierungschef hatte Ende März 2022 einen Ausnahmezustand ausgerufen, der noch immer gilt. Seitdem wurden rund 80'000 mutmassliche Bandenmitglieder inhaftiert. Im Jahr 2016 hatte El Salvador noch die höchste Mordrate der Region. Bukele behauptet, dass es heute das sicherste Land der westlichen Halbkugel sei. Unbestritten ist, dass das Land deutlich sicherer geworden ist. Dafür hat der Staat mit sechs Millionen Einwohnern nun die höchste Inhaftierungsrate weltweit.

Bukele wurde bei der Präsidentenwahl am 4. Februar mit knapp 83 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Bei der gleichzeitigen Parlamentswahl erhielt seine Partei Nuevas Ideas (Neue Ideen) 54 der 60 Sitze. Eigentlich verbietet die Verfassung des mittelamerikanischen Staates die direkte Wiederwahl des Präsidenten. Regierungstreue Verfassungsrichter liessen Bukeles erneute Kandidatur dennoch zu.

Menschenrechtsverletzungen und willkürliche Festnahmen kritisiert

Die drastische Verbesserung der Sicherheitslage beschert ihm hohe Zustimmungswerte. Aktivisten prangern jedoch Tausende willkürliche Festnahmen, mehr als 240 Todesfälle in Gewahrsam und andere Menschenrechtsverletzungen durch die Einschränkung von Grundrechten im Ausnahmezustand an. Kritiker und unabhängige Journalisten sprechen zudem von einer systematischen Untergrabung der demokratischen Gegengewichte.

Eine Zeit lang nannte sich Bukele in seinem Profil auf der damals Twitter genannten Plattform X den «coolsten Diktator der ganzen weiten Welt». Im September 2021 führte El Salvador unter ihm als erstes Land der Welt die Digitalwährung Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ein.

Kommentare

Eugene

Nayib Bukele ist der Retter El Salvadors und dies in allerletzter Not. Die Banden hatten das Land im festen Griff und eine Besserung schien unwahrscheinlich.

User #6447 (nicht angemeldet)

Die Intention des Menschen in der neuen Situation kann noch so gut sein: Was wir als Getriggerte unter Umständen wahrnehmen, ist, dass jemand Einfluss auf unser Leben nehmen möchte, und das erscheint uns angesichts unserer Erfahrung als alarmierend. Manchmal empfindet man etwas als Bevormundung, das eigentlich nur Ausdruck von Sorge ist. Es gibt ein paar Verhaltensweisen, die immer funktionieren. Sie werden "interaktionstoxisch" genannt. Wer sich bevormundet fühlt, reagiert leicht mit Ablehnung oder Trotz. Aus den USA wissen wir aus der Forschung, dass Warnungen insbesondere bei einem Teil der Konservativen zu mehr Reaktanz führen – zu eigentlich unsinnigen Trotzreaktionen. Man sieht eine Warnung als nicht gerechtfertigt und als Eingriff in die Freiheit an, und tut es dann erst recht. Personen, die eher rechts eingestellt sind, reagieren eher so.

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