Emir von Kuwait mit 91 Jahren gestorben

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Kuwait,

Scheich Sabah versuchte sich als Vermittler und verhalf Kuwait zum Ruf eines Mediators bei Konflikten im arabischen Raum. Nun ist der 91-jährige Emir gestorben. Sein Halbbruder, der ihm auf den Thron folgen soll, ist 83 Jahre alt.

Sabah al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah
Scheich Sabah al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah, Emir von Kuwait, ist tot. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Emir von Kuwait, der den ölreichen Staat am Persischen Golf seit 2006 regierte, ist tot.

Scheich Sabah al-Ahmed al-Sabah starb am Dienstag im Alter von 91 Jahren in den USA, wie sein Palast der staatlichen Nachrichtenagentur Kuna zufolge mitteilte.

Der Emir versuchte sich als Vermittler bei Konflikten in der Region und bemühte sich, auch die diplomatische Krise zwischen einem Bündnis um Saudi-Arabien und Katar seit 2017 zu entschärfen. Die Nachfolge soll sein Halbbruder, der 83 Jahre alte Kronprinz Scheich Nawaf al-Ahmed al-Dschaber Al-Sabah übernehmen.

Scheich Sabah war im September 2019 in den USA ins Krankenhaus gebracht worden. Nach dem einmonatigen Aufenthalt war offiziell lediglich von medizinischen Untersuchungen die Rede, die «erfolgreich abgeschlossen» worden seien. Ein geplantes Treffen mit US-Präsident Donald Trump hatte er deshalb aber verschieben müssen. Im Jahr 2000 war ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt worden, 2007 wurde er in den USA laut Medienberichten zudem erfolgreich an den Harnwegen operiert.

Vergangenen Juli kam der Emir dann erneut ins Krankenhaus - zu «einigen ärztlichen Untersuchungen», wie es hiess. Er sei nach einer «erfolgreichen» Operation «bei guter Gesundheit». Details zu seinem Gesundheitszustand oder möglichen Beschwerden blieben aber unter Verschluss. Kronprinz Scheich Nawaf al-Ahmed al-Dschaber Al-Sabah wurden seinerzeit vorübergehend bereits einige «konstitutionelle Zuständigkeiten» übetragen. So war es keine sonderlich grosse Überraschung, dass ihn das Kabinett des Landes nach dem Tod seines älteren Halbbruders am Dienstag zu seinem offiziellen Nachfolger erklärte. Er soll am Mittwoch vereidigt werden.

Scheich Sabah diente seit 2006 als Staatsoberhaupt von Kuwait, das an den Irak und Saudi-Arabien grenzt. Zuvor war er Ministerpräsident und ganze vier Jahrzehnte Aussenminister. Das Land hatte schon vor seinem Aufstieg zum Emir den Ruf, als Mediator bei Konflikten in arabischen und muslimisch geprägten Staaten aufzutreten. In der Krise mit Katar bemühte sich Scheich Sabah, rasch zu vermitteln, und reiste dafür zwischen Riad, Abu Dhabi und Doha.

Saudi-Arabien hatte mit seinen Verbündeten Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Ägypten im Juni 2017 eine Blockade über Katar verhängt. Die Gruppe wirft dem Emirat enge Beziehungen zum schiitischen Iran und Finanzierung von Terroristen vor. Katar hat die Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen.

UN-Generalsekretär António Guterres teilte mit, er sei tief bewegt vom Tod des Emirs. Dieser sei ein «aussergewöhnliches Symbol von Weisheit und Grosszügigkeit» gewesen. US-Präsident Donald Trump würdigte den Emir in einer Mitteilung für seine «unermüdliche Vermittlung» bei Konflikten im Nahen Osten und bezeichnete ihn als «einmaligen Diplomaten». Auch die gesamte Spitze der Europäischen Union bedauerte in einer verbreiteten Erklärung den Tod des Emirs, dessen Aussenpolitik Kuwait zu einem «engen Partner» der EU gemacht habe.

Staatsoberhäupter in der Region reagierten mit Bestürzung und Trauer. Der Emir sei ein «grossartiger und einzigartiger Anführer» gewesen, teilte das Büro von Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi mit. Scheich Sabah sei ein «Bruder und Freund» gewesen.

Der libanesische Präsident Michel Aoun erklärte, der Emir habe «seinem Land, seinem Volk und den brüderlichen arabischen Staaten» ein Leben lang gedient. Jordaniens König Abdullah II. rief eine 40 Tage lange Trauer aus. Auch in Kuwait wurde eine 40-tägige Trauerzeit ausgerufen. Öffentliche Einrichtungen sollen für mindestens drei Tage geschlossen bleiben.

Das Kabinett erklärte Scheich Nawaf noch am selben Tag zum Nachfolger. Er war 2006 zum Kronprinzen ernannt worden. Das Kabinett verkündete auch eine 40 Tage lange Trauer. Öffentliche Einrichtungen sollen aber lediglich für drei Tage geschlossen bleiben.

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