Emirate übergeben erste Wasserstofflieferung

Nicht erst seit dem russischen Angriff auf die Ukraine will Deutschland wegkommen von fossilen Brennstoffen. Wasserstoff spielt dabei eine wichtige Rolle – und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Berlin.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Berlin. - Michael Kappeler/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der ersten Wasserstoff-Testlieferung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sollen heute in Hamburg weitere Schritte auf dem Weg zu angestrebten klimaneutralen Industrieproduktion gegangen werden.

In Beisein von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), dem Industrieminister der Emirate, Sultan Al Jaber, sowie Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) wird beim Kupferhersteller Aurubis ein Container mit der ersten Testlieferung übergeben.

Der von der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) gelieferte Wasserstoff wurde in Form des Wasserstoffderivats Ammoniak verschifft und war im September von der Hamburger Hafen und Logistik AG umgeschlagen worden.

Im Vergleich zu Wasserstoff lässt sich Ammoniak einfacher, effizienter und kostengünstiger speichern und transportieren. Das gelieferte Ammoniak wird Aurubis für Testläufe zur klimaneutralen Umstellung der Kupferdrahtproduktion einsetzen, um den fossilen Brennstoff Gas langfristig zu ersetzen.

Mehrere Kooperationen in der Golfregion

Deutschland will die Umstellung von konventionellem Erdgas auf mit Ökostrom hergestellten «grünen» Wasserstoff beschleunigen und mit den Lieferungen den wachsenden Bedarf decken. Habeck hatte Mitte März während seiner Reise in die Golfregion mehrere Kooperationen zum Aufbau einer Wasserstoffwertschöpfungskette zwischen Deutschland und den VAE unterzeichnet. Die VAE verfügen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums über sehr gute Voraussetzungen für die kostengünstige Produktion von klimafreundlichem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien und wollen diesen nach Deutschland liefern.

Bei den Vereinbarungen geht es den Angaben zufolge zunächst um «blaues» Ammoniak, das als klimaschonend gilt, aber anders als «grünes» Ammoniak nicht aus erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarenergie gewonnen wird. Deutschland und die VAE arbeiten im Rahmen der 2017 initiierten Emiratisch-Deutschen Energiepartnerschaft in den Bereichen Wasserstoff und erneuerbare Energien zusammen. Die Pilotlieferung legt laut Ministerium einen «wichtigen Grundstein für die mittelfristigen Importe von dann auch grünem Wasserstoff».

Die Freie und Hansestadt Hamburg begleitet und unterstützt das Projekt der Testcargo-Lieferung. Zwischen der Hamburger Hafen und Logistik AG und ADNOC wurde nach Ministeriumsangaben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, um die Transportkette für Wasserstoff aus den VAE nach Deutschland zu testen.

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