Emmerson Mnangagwa gewinnt die Präsidentenwahl in Simbabwe

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Simbabwe,

Amtsinhaber Emmerson Mnangagwa gewann die Präsidentenwahl in Simbabwe mit 53 Prozent der Stimmen. Die Oppositionspartei CCC zweifelt an den Ergebnissen.

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Emmerson Mnangagwa gewann die Präsidentenwahl mit 53 Prozent. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Amtsinhaber Emmerson Mnangagwa gewinnt die Präsidentenwahl in Simbabwe.
  • Der Oppositionskandidat Nelson Chamisa bestreitet das Ergebnis.
  • Wahlbeobachter kritisieren die Einschüchterungen und Verzögerungen bei der Wahl.

In Simbabwe hat Emmerson Mnangagwa die Präsidentenwahl mit 53 Prozent der Stimmen gewonnen. Diese Wahl wurde von Beobachtern als unzureichend frei und fair eingestuft.

Sein Oppositionskanditat Nelson Chamisa kriegte 44 Prozent der Stimmen, wie die Wahlkommission am Samstagabend in der Hauptstadt Harare erklärte.

Somit ergatterte sich Mnangagwa die zweite fünfjährige Amtszeit seit seiner Machtübernahme im Jahr 2017. Im Parlament konnte sich die Regierungspartei Zanu-PF ebenfalls eine solide Mehrheit sichern. Dies beruht auf vorläufigen Ergebnissen.

Ergebnisse nicht akzeptiert

Chamisas Oppositionspartei CCC stellte unterdessen in der Nacht das Resultat der Wahl infrage. «Wir werden keine falschen Ergebnisse akzeptieren», teilte die Partei auf der Plattform X, ehemals Twitter, mit.

In einer vorläufigen Stellungnahme, die die CCC im Netzwerk verbreitete, sprach die Partei von «Diskrepanzen» in den Angaben der Wahlkommission. Der Wahlverantwortliche von CCC-Kandidat Chamisa habe seine Unterschrift verweigert. Man wolle das Ergebnis überprüfen. Die CCC hatte der Regierung bereits nach der teils chaotischen Abstimmung vom Mittwoch vorgeworfen, die Wahl gezielt zu manipulieren.

Regionalen Wahlbeobachtern zufolge entsprach die Präsidentschafts- und Parlamentswahl teils nicht den gesetzlichen Anforderungen des Landes im südlichen Afrika. Insbesondere in ländlichen Gebieten sei es zu weitreichenden Einschüchterungen durch Gruppen gekommen, die der Regierungspartei Zanu-PF nahe stünden.

So hiess es am Freitag in einem Bericht der Wahlbeobachter der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (SADC). Zudem kritisierte die Organisation die Verzögerungen an Wahllokalen, nachdem Wahlunterlagen nicht rechtzeitig angeliefert wurden. Auch von den Wahlbeobachtern der Europäischen Union gab es deutliche Kritik.

Menschenrechtler besorgt

Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Einschüchterung von Wählern, Fälschungen der Wählerverzeichnisse und die Besetzung der Wahlkommission mit Gefolgsleuten der Regierungspartei Zanu-PF. Das, bereits vor der Abstimmung.

Simbabwes Wirtschaft befindet sich in einer schweren Krise mit hoher Arbeitslosigkeit und galoppierender Inflation. International ist Simbabwe relativ isoliert – viele westliche Geberländer etwa vermeiden wegen Demokratiedefiziten eine Zusammenarbeit mit Mnanagagwas Regierung.

In dem Land mit rund 16 Millionen Einwohnern ist es im Zusammenhang mit Wahlen abermals zu Gewalt und Manipulationsvorwürfen gekommen. Seit der Unabhängigkeit Simbabwes von der Kolonialmacht Grossbritannien 1980 führte Langzeitmachthaber Robert Mugabe das Land in unterschiedlichen Positionen bis 2017. Zuletzt mit zunehmend harter Hand.

Nach dem Sturz von Präsident Mugabe durch das Militär kam der ehemalige Vizepräsident Mnangagwa an die Macht. Die Wahl ein Jahr später, bei der Mnangagwa nur knapp vor Chamisa lag, war ebenfalls von Gewalt und Unterdrückung überschattet.

Kommentare

ISU

War sicher nur Ein Zufall! Wo‘s nicht passt, wird‘s passend gemacht!

User #5204 (nicht angemeldet)

Korruption und Armut werden weiter bestehen,aber wir Schweizer werden schon ein Millionenbetrag spenden.

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