Emmerson Mnangagwa will Untersuchung der Gewalt gegen Demonstranten
Simbabwes Präsident Mnangagwa will eine Aufklärung zu den Ausschreitungen bei Oppositionsprotesten. Auslöser dafür ist die Benzinpreiserhöhung.

Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Erhöhung des Benzinpreises gingen Menschen in Simbabwe auf die Strasse.
- Der Staatschef möchte die beidseitige Gewalt bei den Protesten untersuchen.
Eine Woche nach schweren Zusammenstössen bei Oppositionsprotesten in Simbabwe hat Präsident Emmerson Mnangagwa eine Untersuchung der Gewalt der Sicherheitskräfte angekündigt. Gewalt oder Fehlverhalten seitens der Polizei oder des Militärs seien «inakzeptabel» und müssten untersucht werden, erklärte der Staatschef heute Dienstag auf Twitter.
«Falls nötig, werden auch Köpfe rollen», so Mnangagwa weiter. Gleichzeitig verurteilt er auch die «mutwillige Gewalt» der Demonstranten. Das Land im südlichen Afrika ist derzeit in seiner schwersten Wirtschaftskrise seit zehn Jahren.
Wegen der Unruhen in Simbabwe hatte Mnangagwa am Sonntagabend eine Auslandsreise verkürzt und in letzter Minute seine Teilnahme am Weltwirtschaftsforum in Davos abgesagt. Vergangene Woche war es nach einer überraschenden Verdoppelung des Benzinpreises zu massiven Protesten gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung gekommen.
Sicherheitskräfte gingen hart gegen Demonstranten vor; es gab Tote, Verletzte und Hunderte Festnahmen. Um weitere Proteste zu verhindern, liess die Regierung zeitweise das Internet abschalten.
Nach der Präsidentenwahl im Juli 2018 griffen Sicherheitskräfte ebenfalls hart gegen Demonstranten durch, es gab mehrere Tote. Eine Untersuchungskommission hat den Sicherheitskräften Fehlverhalten vorgeworfen, es gab jedoch keine bekannten personellen Konsequenzen.