Benzinpreise in Simbabwe trotz Wirtschaftskrise mehr als verdoppelt
Der Präsident von Simbabwe hat die Preise für Benzin und Diesel mehr als verdoppelt. Als Grund nennt er unter anderem Engpässe.
Das Wichtigste in Kürze
- Simbabwe steckt seit Jahren wegen einem Devisenmangel in einer Wirtschaftskrise.
- Trotzdem hat nun der Präsident Mnangagwa den Benzinpreis mehr als verdoppelt.
Trotz der schlechten Wirtschaftslage hat die Regierung in Simbabwe die Preise für Benzin mehr als verdoppelt. Für einen Liter Benzin müssten von sofort an 3,33 US-Dollar (etwa 2,28 Franken) und für einen Liter Diesel 3,11 Dollar gezahlt werden, teilte Staatspräsident Emmerson Mnangagwa heute Sonntag über Twitter und Facebook mit.
Er begründete dies mit Engpässen, unter anderem wegen einer seiner Darstellung nach wachsenden Wirtschaft, aber auch wegen illegaler Währungsgeschäfte. Simbabwe leidet seit Jahren unter einem chronischen Devisenmangel.
Vor Tankstellen in der Hauptstadt Harare hatten sich kilometerlange Autoschlangen gebildet. Fahrer schliefen in ihren Wagen oder auf nahe gelegenen Parkbänken.
Schwierige Lage für Einwohner
Ein Liter Benzin hatte bisher in der Hauptstadt Harare 1,32 Dollar gekostet, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Rabatte auf die neuen Preise solle es für einige Industriezweige wie Bergbau, Transport und Landwirtschaft geben, sagte Mnangagwa ferner.
Die höheren Treibstoffpreise dürften vielen Einwohnern des Landes im Süden Afrikas das Leben noch schwerer machen. Schon im November hatten Tausende Menschen in Harare gegen die gescheiterte Wirtschaftspolitik der Regierung protestiert. Die Demonstranten warfen Mnangagwa angesichts anhaltender Rekordarbeitslosigkeit, langer Schlangen an Tankstellen, teils leerer Supermarktregale und grosser Bargeldknappheit eine verfehlte Politik vor. Oppositionsführer Nelson Chamisa forderte unter dem Jubel einer grossen Menschenmenge ein entschlossenes Durchgreifen gegen Korruption.