Enerhoatom: AKW Saporischschja nach Beschuss vom Stromnetz getrennt
Das Wichtigste in Kürze
- Erneut wurde das ukrainische Atomkraftwerk von der Stromversorgung abgeschnitten.
- Das russische Militär hat das AKW unter Beschuss genommen.
- Dieselgeneratoren seien als Ersatz in Betrieb genommen worden.
Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist erneut von der externen Stromversorgung abgeschnitten worden. Diese ist extrem wichtig für die Kühlung der Brennstäbe.
In der Nacht sei die letzte Verbindungsleitung «infolge des Beschusses durch das russische Militär» wieder getrennt worden. Dies teilte der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom am Montag mit. Als Ersatz seien Dieselgeneratoren in Betrieb genommen worden.
Seit Anfang März unter russischer Kontrolle
Russland kontrolliert das grösste Atomkraftwerk Europas faktisch seit Anfang März. Seit die Truppe aus Russland im Zuge des Angriffskriegs grosse Teile der Südukraine besetzten. Das AKW ist in den vergangenen Monaten bei schweren Kämpfen mehrfach unter Beschuss geraten. Die Ukraine und Russland geben einander die Schuld.
Enerhoatom warf Russland am Montag vor, «die Ukraine und die ganze Welt durch Raketenangriffe» zu erpressen. «Wir appellieren erneut an die internationale Gemeinschaft, unverzüglich Massnahmen zur baldigen Entmilitarisierung des Atomkraftwerks Saporischschja zu ergreifen». Dies teilte der Kraftwerksbetreiber mit.
Das russische Militär müsse abziehen und das AKW wieder unter die volle Kontrolle der Ukraine geben. Dies «aus Gründen der Sicherheit für die ganze Welt».