Entwaldung im brasilianischen Amazonas bleibt auf Rekordniveau
Die Entwaldung des Amazonas ist so hoch wie seit 2015 nicht mehr. Im Februar wurde viel gerodet, Brasiliens Regierung hat keine Strategie dies zu stoppen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im brasilianischen Amazonasgebiet wird aktuell sehr viel gerodet.
- Im Februar wurde so viel abgeholzt, wie seit 2015 nicht mehr.
- Die derzeitige Regierung in Brasilien hat keine Pläne, dies zu stoppen.
Die Entwaldung des Amazonas in Brasilien schreitet weiter voran. Im Februar wurden 199 Quadratkilometer Regenwald gerodet. Dies ist ein neuer höchster Wert seit dem Jahr 2015.
Das berichtete das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) unter Berufung auf vorläufige Zahlen am Freitag (Ortszeit) berichtete. Das Inpe wertet Satellitenbilder aus.
Entwaldung von Amazonas auf Rekordhoch
Mit einer schnellen Erhebung untersucht es die Veränderungen des Waldes in Echtzeit. Die Zahlen des Inpe geben Hinweise darauf, wie sich die Entwaldungsrate bezogen auf ein Jahr (August bis Juli) entwickeln könnte. Bereits im Januar hatte die Abholzung nach vorläufigen Inpe-Zahlen auf Rekordniveau gelegen.
«Dieser Anstieg zeigt die Folgen der fehlenden Politik zur Bekämpfung der Abholzung und der Umweltverbrechen im Amazonasgebiet. Die derzeitige Regierung ermutigt dazu noch.»
Das sagte der Sprecher von Greenpeace Brasilien, Rômulo Batista, einer Mitteilung zufolge. «Die Zerstörung hört nicht auf.» Und dies in einer Jahreszeit, in der die Abholzung wegen der Regenzeit eigentlich niedriger ist.
Bolsonaro will noch mehr Flächen erschliessen
Am Montag wurde in der Fachzeitschrift «Nature Climate Change» eine deutsch-britische Studie veröffentlicht. Diese kam zu dem Schluss, dass der Regenwald im Amazonasgebiet seit Anfang der 2000er-Jahre kontinuierlich an Widerstandsfähigkeit eingebüsst hat.
Die Entwaldung des Amazonaswaldes legte vor allem während der Amtszeit des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro kräftig zu. Bolsonaro, der seit 2019 im Amt ist, sieht im Amazonasgebiet vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial. Er will noch mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschliessen.