Erdöl: Grönland stellt Suche aus Klimaschutzgründen ein
Grönland vergibt keine Lizenzen mehr für die Förderung von Erdöl. Die Entscheidung wurde unter anderem aus Klimaschutzgründen getroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Aus Klimaschutzgründen vergibt Grönland keine Lizenzen mehr für Öl-Förderung.
- Rund um die Insel gibt es noch enorme unerforschte Ölvorkommen.
«Die grönländische Regierung meint, dass der Preis der Ölexploration zu hoch ist», teilte das Ministerium für minerale Rohstoffe mit. Die Entscheidung fusse auf wirtschaftlichen Berechnungen, aber auch auf Überlegungen zu den Folgen solcher Erkundungen für Klima und Umwelt.
Massives Vorkommen an Erdöl rund um Grönland
«Dieser Schritt ist unserer Natur zuliebe, unseren Fischereien zuliebe, unserem Tourismussektor zuliebe und soll unser Geschäft auf nachhaltige Potenziale ausrichten.»
Dabei machte das Ministerium kein Geheimnis daraus, dass es rund um die grösste Insel der Erde massive unerforschte Ölvorkommen gibt. Die Regierung Naalakkersuisut vertrete jedoch die Position, dass Grönland besser dran sei, wenn es sich auf eine nachhaltige Entwicklung konzentriere. Dazu zählen etwa die Möglichkeiten erneuerbarer Energien, erklärte Rohstoffministerin Naaja H. Nathanielsen.
«Zukunft liegt nicht im Öl»
Umwelt- und Energieminister Kalistat Lund sagte laut Mitteilung, die Regierung nehme den Klimawandel ernst. «Wir können die Konsequenzen in unserem Land jeden Tag sehen. Wir sind bereit, zu globalen Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel beizutragen.»
Zuerst hatte das dänische Fachblatt «Ingeniøren» von der Entscheidung berichtet. «Die Zukunft liegt nicht im Öl, die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Was das angeht, haben wir viel mehr zu gewinnen», wurde die grönländische Regierung von dem Blatt zitiert. Grönland ist weitgehend autonom, gehört aber offiziell zum Königreich Dänemark.