In Japan dürfen Passagiere der «Diamond Princess» das Kreuzfahrtschiff nach zweiwöchiger Coronavirus-Quarantäne verlassen.
Busse werden in der Nähe des Kreuzfahrtschiffs «Diamond Princess» geparkt. Die ersten Passagiere dürfen von Bord gehen. Foto: Yuta Omori/Kyodo News/dpa
Busse werden in der Nähe des Kreuzfahrtschiffs «Diamond Princess» geparkt. Die ersten Passagiere dürfen von Bord gehen. Foto: Yuta Omori/Kyodo News/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In Japan können Passagiere nach zweiwöchiger Quarantäne die «Diamond Princess» verlassen.
  • Die Ausschiffung der rund 3000 Menschen wird laut Behörden rund drei Tage dauern.
  • Auf dem Schiff mit über 500 Coronavirus-Infizierten sind auch zwei Schweizer.
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In Japan gingen die ersten zuvor unter Quarantäne gestellten Passagiere von Bord des Kreuzfahrtschiffes «Diamond Princess». Die Ausschiffung der rund 3000 Menschen an Bord werde mindestens drei Tage dauern, teilte die Regierung in Tokio mit.

Als erste Gruppe sollen rund 500 vor allem ältere Passagiere, die negativ auf den Erreger getestet und abschliessend von Ärzten an Bord befragt wurden, das Schiff verlassen.

Sie würden in die Innenstadt von Yokohama oder zu anderen Bahnhöfen im Raum der Tokioter Nachbar-Metropole gebracht, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Vor dem Schiff fuhren Busse auf.

542 Coronavirus-Fälle auf Diamond Princess

Die Zahl der positiv auf Sars-CoV-2 getesteten Passagiere und Crewmitglieder war bis zum Vortag auf 542 Fälle gestiegen. Alle Betroffenen wurden in örtliche Krankenhäuser gebracht.

Inzwischen seien alle Personen an Bord getestet worden, hiess es. Anfänglich hatten sich rund 3700 Menschen an Bord der «Diamond Princess» befunden, darunter zehn deutsche Staatsangehörige. Ein deutsches Ehepaar wurde später positiv auf den Erreger getestet.

Diamond Princess Quarantäne Coronavirus
Erste Passagiere der Diamond Princess verlassen das Kreuzfahrtschiff nach zweiwöchiger Quarantäne. - Keystone

Anlass für die zweiwöchige Quarantäne war ein 80-Jähriger aus Hongkong gewesen, der positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der Senior war am 20. Januar in Yokohama zugestiegen und fünf Tage später in Hongkong von Bord des Kreuzfahrtschiffes gegangen

Auch Südkoreas Staatsführung hat Passagiere aus Japan abholen lassen, die sich dort auf dem wegen des Coronavirus unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiff «Diamond Princess» befunden hatten.

Das Präsidentenflugzeug mit sechs Südkoreanern sowie einer Japanerin an Bord sei in Seoul gelandet, berichteten südkoreanische TV-Sender. Sie sollen in Südkorea erneut unter Quarantäne kommen. Die Japanerin sei mit einem der Südkoreaner verheiratet.

Von den insgesamt 14 Südkoreanern auf der «Diamond Princess» hatte sich nach bisherigem Stand niemand mit dem neuartigen Erreger Sars-CoV-2 infiziert. Die zunächst an Bord gebliebenen acht Südkoreaner sollen in dieser Woche das Schiff verlassen können.

Diamond Princess Coronaivrus
Die «Diamond Princess»: Nach zwei Wochen Quarantäne können die ersten Passagiere das Kreuzfahrtschiff verlassen. - AFP

Todeszahl in China steigt auf über 2000

In China sind inzwischen nach offiziellen Angaben mehr als 2000 Menschen am neuartigen Coronavirus gestorben. Die Gesundheitskommission in Peking teilte mit, die Zahl der Todesopfer sei im Vergleich zum Vortag um 136 auf nun 2004 gestiegen.

Die nachgewiesenen Infektionen kletterten demnach um 1749 auf 74'185 Fälle. Allein in der besonders stark betroffenen chinesischen Provinz Hubei kamen laut den neuen Angaben aus Peking 132 Tote und 1693 neue Infektionen mit der Covid-19 genannten Lungenkrankheit hinzu, die von dem Virus ausgelöst wird.

Coronavirus - China
Ein chinesischer Polizist spricht mit medizinischem Personal in einem Zelt am Guiyang Nordbahnhof. - dpa

Ausserhalb des chinesischen Festlands wurden bislang fünf Todesfälle und fast 1000 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen, 16 davon in Deutschland. In Hongkong soll nun örtlichen Medienberichten zufolge ein sechster, offiziell noch unbestätigter Todesfall dazugekommen sein.

Weiter gestiegen ist auch die Zahl der Mediziner, die sich seit dem Ausbruch der Krankheit mit dem Erreger infiziert haben. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, haben sich laut einer Studie der chinesischen Gesundheitsbehörde bislang mindestens 3000 Ärzte und Krankenhausmitarbeiter infiziert. Zuvor waren lediglich 1700 Erkrankungen bekannt gewesen.

Coronavirus
Das Foto zeigt Patienten die sich mit dem Coronavirus infizierten. Sie befinden sich im temporären Spital in Wuhan, in Chinas Provinz Hubei. - keystone

Bis Ende vergangener Woche waren mindestens sechs Helfer gestorben, wie das Staatsfernsehen CCTV berichtet hatte. Die meisten Betroffenen waren demnach in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei im Einsatz, in deren Hauptstadt Wuhan das Virus ausgebrochen war.

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