WHO

WHO warnt vor flächendeckenden Schutzmassnahmen gegen Coronavirus

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Genève,

Die Sorgen vor einer weltweiten Ausbreitung des Coronavirus wachsen. Die Weltgesundheitsorganisation hat nun aber vor «flächendeckenden Massnahmen» gewarnt.

WHO coronavirus
«Wir haben noch einen langen Weg vor uns», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (r) in Genf vor Journalisten. Michael Ryan (l), WHO-Direktor für Gesundheitsnotfälle, machte darauf aufmerksam, dass sich die weltweite Zahl der Infektionen der 5-Millionen-Marke nähert. - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sorgen vor einer weltweiten Ausbreitung des Coronavirus wachsen.
  • Die WHO warnte nun aber vor «flächendeckenden Massnahmen».
  • Ausserhalb Chinas sei nur ein «Bruchteil» der Bevölkerung von der Epidemie betroffen.

Die Sorgen vor einer weltweiten Ausbreitung des Coronavirus werden grösser. Die Weltgesundheitsorganisation hat nun vor «flächendeckenden Massnahmen» gewarnt. Ausserhalb Chinas sei nur ein «Bruchteil» der Bevölkerung von der Epidemie betroffen. Das sagten WHO-Experten am Montag in Genf.

Auch die Sterblichkeitsrate sei mit zwei Prozent relativ gering. Die Experten zogen dabei den Vergleich zu anderen ebenfalls durch Coronaviren ausgelösten Atemwegserkrankungen wie Sars oder Mers.

Massnahmen zur Bekämpfung des neuartigen Coronavirus müssten «verhältnismässig» sein, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus vor Journalisten. «Flächendeckende Massnahmen» könnten sich als wenig nützlich erweisen, fügte er hinzu.

diamond princess coronavirus
An Bord des Kreuzfahrtschiffes breitet sich das Coronavirus weiter aus. - dpa-infocom GmbH

Der WHO-Experte Michael Ryan wies den Vorschlag zurück, alle Kreuzfahrten vorübergehend einzustellen. Die Forderung war angesichts der dutzenden Coronavirus-Fälle auf dem Kreuzfahrtschiff «Diamond Princess» laut geworden. Der Luxusliner befindet sich derzeit in Japan unter Quarantäne.

«Sehr kleiner Bruchteil» betroffen

Der jüngste Ausbruch sei zwar «sehr ernst» und habe das Potenzial weiter zu wachsen. «Aber wir müssen das ins Verhältnis zur Zahl der Infizierten setzen», sagte Ryan. Ausserhalb der am stärksten betroffenen zentralchinesischen Provinz Hubei sei nur ein «sehr kleiner Bruchteil» der Weltbevölkerung von der Epidemie betroffen.

coronavirus china
Menschen mit Schutzmasken warten vor einem Lebensmittelladen in Guangzhou, China - keystone

Tedros verwies auch auf den Rückgang bei Neuinfektionen, den die chinesischen Behörden seit einigen Tagen verzeichnen. Dieser Trend müsse jedoch «mit Vorsicht interpretiert» werden. «Es ist zu früh um zu sagen, ob dieser gemeldete Rückgang anhalten wird», betonte Tedros. Es sei nach wie vor «jedes Szenario» möglich.

Dem WHO-Chef zufolge nimmt die Virusinfektion in 80 Prozent aller Fälle einen unkomplizierten Verlauf. 14 Prozent der Infizierten leiden demnach unter ernsten Erkrankungen wie Lungenentzündung, fünf Prozent aller Infektionen gelten als lebensbedrohlich. Aus noch nicht vollständig bekannten Gründen gebe es «relativ wenige» Infektionen bei Kindern, sagte Tedros.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

coronavirus hongkong
3 Interaktionen
Abschottung
coronavirus
12 Interaktionen
Auf Corona-Schiff
Xi Jinping coronavirus
Corona-Virus
D
Schon etwas vor?

MEHR IN NEWS

Zürichsee Pegel
Wie Bodensee
Unfall
Heftiger Crash
Regierungsrat
2 Interaktionen
Zug
Geothermie
Schlattingen TG

MEHR WHO

6 Interaktionen
Laut WHO
Karl Lauterbach
30 Interaktionen
Unterstützung
Search operations continue in Bangkok following building collapse
Höchste Alarmstufe
Myanmar Southeast Asia Earthquake
1 Interaktionen
Erdbeben in Myanmar

MEHR AUS GENèVE

Alpen Klimawandel
7 Interaktionen
Laut Uno-Expertinnen
IKRK
1 Interaktionen
25 Prozent
Donald Trump
8 Interaktionen
Zollstreit