EU-Vize äussert scharfe Kritik an Beschlüssen der Weltklimakonferenz
Die Weltklimakonferenz hat ihre Abschlusserklärung verabschiedet. EU-Kommissionsvize Frans Timmermans äussert sich kritisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Frans Timmermans kritisiert die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz.
- Diese sei unzureichend und verfehlt.
- Die Teilnehmenden hätten im Kampf gegen die Erderwärmung nicht genug getan.
Der EU-Kommissionsvize Frans Timmermans hat die Abschlusserklärung bei der Klimakonferenz in Ägypten mit scharfen Tönen als unzureichend und verfehlt kritisiert. «Was wir vor uns haben, ist nicht genug als Schritt voran für die Menschen und den Planeten», sagte Timmermans am Sonntagmorgen zum Ende der Konferenz.
In den Verhandlungen habe es zu viele Versuche gegeben, sogar Einigungen der Vorjahreskonferenz von Glasgow zurückzuschrauben. Beim Verlassen des Saals müssten nun alle anerkennen, dass die Teilnehmer beim Kampf gegen die Erderwärmung nicht genug getan hätten.
Timmermans spricht von «moralischem Dilemma»
Bei der Frage zu Ausgleichszahlungen für Klimaschäden in ärmeren Ländern habe die Europäische Union vor einem «moralischen Dilemma» gestanden, sagte Timmermans.
Die Vorlage von Scharm el Scheich sei beim Klimaschutz nicht weit genug gegangen, aber «wenden wir uns deshalb ab und vernichten einen Fonds, für den verwundbare Länder über Jahrzehnte so hart gekämpft haben?» So ein Schritt wäre ein «gewaltiger Fehler und eine grosse verpasste Gelegenheit» gewesen, sagte Timmermans.
Die EU werde sich von ihren ambitionierten Massnahmen beim Klimaschutz nicht abbringen lassen. Mehr als 80 Länder unterstützten inzwischen das Ziel, dass die weltweiten Emissionen bis 2025 ihren Höhepunkt erreichen müssten. «Leider sehen wir das hier nicht berücksichtigt.» Die Weltgemeinschaft habe schon viel Zeit verschwendet, sagte Timmermans, und fügte mit Blick auf die nächste Klimakonferenz 2023 in den Vereinigten Arabischen Emiraten hinzu: «Morgen beginnen wir mit den Vorbereitungen für die COP28.»