Ex-Fussballstar Ronaldinho bleibt in Paraguay in U-Haft
Ronaldinho und sein Bruder müssen weiterhin hinter Gittern bleiben. Die Staatsanwaltschaft will zuerst den Fall um seine Einreise klären.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen laufenden Ermittlungen müssen Ronaldinho und sein Bruder in U-Haft bleiben.
- Sein Anwalt behauptete, Ronaldinho hätte nicht gewusst, dass sein Pass gefälscht war.
Der brasilianische Ex-Fussballstar Ronaldinho muss wegen seiner Einreise mit mutmasslich gefälschten Pässen in Paraguay in Untersuchungshaft bleiben. Ein paraguayischer Richter lehnte einen Antrag von Ronaldinhos Anwälten ab, den 39-Jährigen auf Kaution freizulassen oder in Hausarrest zu überführen. Dies teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Richter Gustavo Amarilla verwies auf die Schwere des Falles sowie auf mutmassliche Komplizen, die Ronaldinhos Aufenthalt ermöglicht haben sollen.
Ronaldinho muss der Justiz zur Verfügung stehen
Der ehemalige Fussballer und sein Bruder müssten in der Hauptstadt Asunción bleiben, damit sie «der Justiz zur Verfügung stehen» würden. Dies sei für den Fortgang der Ermittlungen notwendig.
Amarilla räumte ein, dass die Massnahmen hart seien. Jedoch liege es in seiner Verantwortung, dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht unterbrochen würden. Was seiner Ansicht nach der Fall sein könnte, wenn die Verdächtigen «aus dem Land fliehen».
Ronaldinhos Anwalt hatte am Wochenende beteuert, der Ex-Fussballer habe die gefälschten Dokumente nicht absichtlich benutzt. «Ronaldinho hat kein Verbrechen begangen. Er wusste nicht, dass der Pass, der ihm gegeben wurde, gefälscht war», sagte Sergio Queiroz. Ronaldinho waren die Pässe demnach von einer Stiftung zur Verfügung gestellt worden, «um leichter Geschäfte im Land machen zu können».
Wegen gefälschte Dokumenten hinter Gittern
Ronaldinho und sein Bruder waren am Mittwoch mit gefälschten Pässen nach Paraguay eingereist und festgenommen worden. Nachdem beide am Freitag zunächst wieder freigelassen worden waren, setzte sich die Generalstaatsanwaltschaft über die Verfügung hinweg. Sie ordnete in der Nacht zu Samstag erneut die Festnahme «wegen Verwendung eines staatlichen Dokumentes mit gefälschtem Inhalt» an.
Anwalt Queiroz kritisierte den Vorgang: Die Staatsanwaltschaft habe sich darauf geeinigt, dass der Fussballer in gutem Glauben gehandelt habe. Die Inhaftierung durch die Richterin sei ungerechtfertigt, sagte Queiroz. Er will die Freilassung seiner Mandanten am Montag beantragen und damit ihre Rückkehr nach Brasilien ermöglichen.
Ronaldinho, zweimaliger Weltfussballer und Weltmeister von 2002, wollte in Paraguay Werbung für sein neues Buch machen. Zugleich wollte er ein Programm starten, dass Kinder für einen sportlichen Lebensstil begeistern soll. Die Eröffnung des Casino eines brasilianischen Geschäftsmannes stand auch an.