Explosion in Beirut: Ex-Schiffsbesitzer weist Mitverantwortung zurück
Der Ex-Schiffsbesitzer beteuert seine Unschuld. Er selbst wisse nicht, wer für das Frachtschiff verantwortlich gewesen sei.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Ex-Schiffsbesitzer fühlt sich nicht mitverantwortlich für die Katastrophe.
- Wer die Schuld trägt, bleibt weiterhin unklar.
Nach der Explosion im Hafen von Beirut mit mehr als 130 Toten fühlt sich der frühere Besitzer eines Frachtschiffes unschuldig. Sein unter moldauischer Flagge fahrendes Schiff «Rhosus» soll grössere Mengen Ammoniumnitrat in den Libanon gebracht haben. Dieses könnte ersten Vermutungen zufolge für die Explosion am Hafen verantwortlich sein.
Die Behörden des Landes hätten der Besatzung im November 2013 die Weiterfahrt untersagt und die Ladung beschlagnahmt. Sie sei als gefährlich eingestuft worden, sagte der russische Geschäftsmann Igor Gretschuschkin der Zeitung «Iswestija».
Beschuldigter wisse nicht, wer verantwortlich gewesen sei
Nach seiner Darstellung begründete der Libanon damals seine Entscheidung mit fehlenden Dokumenten. Ausserdem hätten die Behörden wegen der Transportbedingungen des gefährlichen Stoffes Bedenken gehabt, fügte er hinzu.
Weil das Schiff nicht habe weiterfahren dürfen, sei sein Geschäft lahmgelegt gewesen. Er habe Strafe zahlen müssen und sei deshalb bankrottgegangen, behauptete der Geschäftsmann. Er wisse nicht, wer danach für die «Rhosus» verantwortlich gewesen sei.
Frachtschiff war auf dem Weg nach Afrika
Das Frachtschiff war von Georgien nach Mosambik im Süden Afrika unterwegs. Der russische Kapitän Boris Prokoschew sagte der Zeitung, in Beirut habe zusätzliche Fracht abgeholt werden sollen. Weil die Hafensteuer nicht gezahlt worden sei, sei das Schiff festgesetzt worden.
In anderen Berichten war auch die Rede davon, dass der Besatzung Treibstoff und Proviant ausgegangen seien. Alle Besatzungsmitglieder hätten das Land verlassen, sagte Prokoschew.