Fallende Chip-Preise lassen Gewinn von Samsung einbrechen

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Südkorea,

Mit Halbleitern verdient Samsung das meiste Geld. Doch sinkende Chip-Preise hinterlassen bei den Südkoreanern Spuren. Auch bei Smartphones gibt es Probleme, auch wenn der Verkauf des neuen Spitzenmodells robust anläuft.

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Das Logo des Smartphone-Herstellers Samsung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Schwächere Geschäfte mit Speicherchips und Displays haben beim Technologieriesen Samsung im ersten Quartal den Gewinn einbrechen lassen.

Auch das Verkaufsvolumen bei Smartphones liess trotz eines soliden Starts des Spitzenmodells Galaxy S10 zu wünschen übrig. Der Überschuss sei im Jahresvergleich um 57 Prozent auf 5,04 Billionen Won (3,8 Milliarden Euro) zurückgegangen, teilte Samsung Electronics mit.

Überraschend kam das nicht: Der führende Anbieter von Smartphones, Speicherchips und Fernsehern hatte zuvor eine Gewinnwarnung herausgegeben. Auf das zweite Halbjahr schaut das Unternehmen jedoch wieder mit grösserer Zuversicht.

«Die Erträge im ersten Quartal wurden durch die Schwäche bei Speicherchips und Displays belastet, obschon beim neuen Smartphone Galaxy S10 ein robuster Absatz verzeichnet wurde», hiess es in der Mitteilung. Mit Halbleitern verdient Samsung mit Abstand das meiste Geld. Im Geschäft mit Displays und Smartphones wiederum hat es Samsung mit wachsender Konkurrenz aus China zu tun. Der Umsatz fiel konzernweit im ersten Quartal um 13,5 Prozent auf 52,4 Billionen Won.

Die Südkoreaner hatten schon Ende Januar von einem schwächeren Speicher-Geschäft zu Beginn des Jahres gesprochen. Als Grund wurden dabei ausser saisonalen Faktoren auch «makroökonomische Unsicherheiten» und eine Reduzierung der Bestände bei Kunden genannt.

Während Samsung für das laufende Quartal noch von einer «begrenzten Verbesserung» im Speicherchip-Markt ausgeht, erwartet der Konzern für die zweite Jahreshälfte wieder eine anziehende Nachfrage. «Doch Unsicherheiten im externen Umfeld bleiben.»

Bei Smartphones setzt Samsung seine Hoffnung vor allem auf das neue Spitzenmodell Galaxy S10, einschliesslich der Variante für das neue ultraschnelle Mobilfunknetz (5G). Im April brachte der Konzern das weltweit erste verfügbare Smartphone mit eingebautem 5G-Mobilfunkchip für die neuen Hochgeschwindigkeitsnetze auf den Markt. Die neue Galaxy S10-Reihe hatte Samsung bereits im März eingeführt.

In der Sparte IT und mobile Kommunikation verzeichnete Samsung im ersten Quartal einen operativen Gewinn von 2,27 Billionen Won (1,74 Milliarden Euro), nach 3,77 Billionen Won im Vorjahreszeitraum. Die allgemeine Nachfrage nach Smartphones sank laut Samsung in den Monaten Januar bis März im Vergleich zum Quartal davor. Doch habe sich der Umsatz dank «eines soliden Absatzes des Galaxy S10 erhöht».

Der Apple-Rivale hatte zuletzt mit der kurzfristigen Verschiebung des Starttermins für sein erstes Smartphone mit Falt-Display einen Rückschlag erlitten. Das Besondere am neuartigen Smartphone ist das Display, das man auf die Grösse eines kleinen Tablets auffalten kann. Doch gab es Probleme mit dem Bildschirm, sodass das 2000 Euro teure Galaxy Fold vorerst nicht in den Handel gelangte. Einen neuen Termin für die Markteinführung nannte Samsung zunächst nicht.

Auch setzen chinesische Smartphone-Anbieter wie Huawei, OnePlus oder Xiaomi die Südkoreaner unter Druck. Trotz eines intensiveren Wettbewerbs erwarte das Unternehmen, dass die Verkäufe in der zweiten Jahreshälfte dank neuer Modelle in allen Preissegmenten inklusive der 5G- und Falt-Smartphones zulegen, erklärte Samsung.

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