Familie jüngster Geiseln fordern raschen Deal mit Hamas
Familie der jüngsten israelischen Geiseln fordert rasche Vereinbarung mit Hamas.
Die Familie der jüngsten israelischen Geiseln, die noch im Gazastreifen festgehalten werden, hat am Dienstag eine rasche Vereinbarung mit der Hamas über eine Freilassung gefordert. Die israelische Armee hatte am Montagabend ein bisher unbekanntes Video veröffentlicht, auf dem eine Mutter kurz nach ihrer Entführung am 7. Oktober mit ihren beiden Söhnen – einem Baby und einem Vierjährigen – in der Gewalt der Entführer im Gazastreifen zu sehen war. Das Schicksal der beiden rothaarigen Kinder hatte direkt nach ihrer Verschleppung durch ein anderes Video für weltweite Aufmerksamkeit gesorgt.
Auch der Vater wurde entführt. Die islamistische Terrororganisation Hamas hatte im vergangenen Jahr mitgeteilt, die Mutter und die beiden Kinder seien bei israelischen Luftangriffen getötet worden. Eine ähnliche Mitteilung über eine andere Geisel stellte sich jedoch später als falsch heraus.
Zweifel an Todesmitteilungen
Die Armee hat bisher keine Todesmitteilung veröffentlicht, Armeesprecher Daniel Hagari sagte jedoch bei der Veröffentlichung des neuen Videos, er sei «sehr besorgt» mit Blick auf die Familie. Die Tante der Jungen sagte am Dienstag: «Als wir das Video sahen, war es, als ob uns das Herz herausgerissen wird.» Es gebe «keinen anderen Weg als eine Verhandlungslösung» zur Freilassung der Geiseln, sagte sie im Gespräch mit Journalisten.
Der Militäreinsatz im Gazastreifen sei ein weiteres Element, könnte jedoch «nicht die Lösung» herbeiführen. «Es sind die einzigen Kinder, die noch unter den Geiseln sind», sagte sie unter Tränen. «Wir rufen alle Entscheidungsträger auf: Bringt diese Familie heim.»
Familie appelliert an Weltöffentlichkeit
Der Cousin des entführten Vaters sagte, die Zeit dränge und man wolle nicht drei Generationen einer Familie zu Grabe tragen. Die Grosseltern der Jungen seien am 7. Oktober brutal ermordet worden. Nun müsse man die Eltern und Kinder retten. Die Familie appellierte an die Weltöffentlichkeit, dabei zu helfen.
«Diese beiden kleinen rothaarigen Jungen sind in die Herzen vieler Menschen eingedrungen», sagte eine andere Angehörige. Während des Massakers in Israel am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auch 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Rund 105 Geiseln waren im Zuge eines Gefangenenaustausches im November freigekommen. Von den noch verbliebenen Geiseln sind nach israelischen Informationen höchstens noch rund 100 am Leben.