Israel: Tausende demonstrieren gegen die Regierung
In Israel sind erneut tausende Menschen auf die Strassen gegangen, um das Ende des Krieges mit Gaza und ein Abkommen mit der Hamas zu fordern.

In Israel versammelten sich erneut tausende Menschen zu regierungskritischen Protesten. Diese richteten sich gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, wie «Tagesschau» berichtet.
Die Demonstranten fordern ein Ende des Krieges und ein Abkommen mit der Hamas. Auf Transparenten waren Slogans wie «Wie viel Blut muss noch fliessen?» oder «Stoppt den Krieg» zu lesen.

Zentrales Symbol der Kundgebungen in Israel blieben Porträts der weiterhin im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.
Seit Wochen schon Massendemonstrationen in Israel
Ein weiterer zentraler Protestpunkt ist die geplante Entlassung von Ronen Bar, dem Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet. Die Regierung begründet den Schritt laut «TAZ» mit einem «Vertrauensverlust».
Kritiker werfen hingegen Netanjahu vor, damit Ermittlungen gegen seine Vertraute zu blockieren. Diese stehen im Verdacht, illegale Kontakte zum vermittelnden, aber auch Hamas-nahen Katar unterhalten zu haben.
Das Oberste Gericht stoppte Bars Entlassung vorläufig und wird am Dienstag über den Fall verhandeln. Die seit Wochen andauernden Demonstrationen spiegeln die wachsende Unzufriedenheit mit der Regierungspolitik wider.
Netanjahu bei Trump
Gaza und die Sicherheitslage im Nahen Osten waren auch Themen bei Netanjahus Treffen mit US-Präsident Trump. Die US-Regierung unter Trump bekräftigte ihre Unterstützung für Israels striktes militärisches Vorgehen gegen die Hamas, darunter Luftschläge und Bodenblockaden.
Den jüngsten Zusammenbruch der zuvor mit US-Vermittlung ausgehandelten Waffenpause im Gazastreifen kommentierten weder Trump noch Netanjahu. Stattdessen bekräftigten sie Pläne für eine Sicherheitszone unter gemeinsamer Kontrolle, die faktisch einer Annexion des Gebiets gleichkommt.
Laut den aktuellen Plänen sollen Bewohner des Gazastreifens in umliegende Länder umgesiedelt werden. Dieser bereits zu Trumps Amtsantritt vorgebrachte Vorstoss stiess früher bei Palästinensern und arabischen Staaten auf scharfe Ablehnung.