Firmenimperium des indischen Milliardärs Adani kommt nicht zur Ruhe
Das Wichtigste in Kürze
- Seit der Leerverkäufer Hindenburg Research sich vor rund zwei Wochen kritisch zur Finanzlage des Konglomerats geäussert hat, haben die zehn Aktien in Summe rund 118 Milliarden US-Dollar (109 Mrd Franken) eingebüsst.
Das ist mehr als die Hälfte des ursprünglichen Börsenwertes. Adani streitet die Vorwürfe ab und droht mit rechtlichen Schritten.
Der fortgesetzte Kursrutsch verdeutlicht Sorgen der Investoren hinsichtlich des Zugangs Adanis zu Finanzierungsoptionen, nachdem Adani Enterprises in der vergangenen Woche den Verkauf neuer Aktien abgeblasen hatte.
Der Fall beschäftigt mittlerweile auch die indische Politik angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung von Adanis Gruppe für das Land, auch weil Sorgen über eine Ausbreitung der Krise etwa auf den Finanzsektor bestehen. Die Opposition kritisiert den indischen Premierminister Narendra Modi, weil er bisher zu dem Fall schweigt. Sie hat zudem für Montag landesweite Proteste geplant, um auf die Risiken für Kleinanleger aufmerksam zu machen.
In der neuen Woche richtet sich der Fokus nun auf die Unternehmen aus dem Adani-Reich, die Geschäftszahlen vorlegen werden – vor allem auf ihre Äusserungen zur Verschuldung, erklärte Marktstratege Charu Chanana vom Handelshaus Saxo Capital Markets.
Hindenburg Research ist eine kleine, aber auf den Finanzmärkten bekannte Investmentfirma. Sie tritt als Leerverkäufer von Aktien auf – setzt also auf fallende Kurse. Hindenburg hat sich nach eigenem Bekunden zum Ziel gesetzt, bei Unternehmen Unregelmässigkeiten etwa in der Buchhaltung aufzuspüren und von den mutmasslichen Missständen zu profitieren.