Frankreichs Aussenminister zu Krisenbesuch im Kongo
Angesichts der anhaltenden Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo reist Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot zu Gesprächen ins Land.
Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot reist aufgrund der fortdauernden Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo zu Gesprächen dorthin. Die aktuelle Situation sei inakzeptabel und müsse enden. So hiess es aus dem Aussenministerium in Paris.
Die Rebellenmiliz M23 müsse sich sofort zurückziehen. Ruandische Kräfte sollten das Land verlassen, hiess es. Barrot werde diese Forderung auch bei einem Besuch in Ruanda vorbringen.
Im Ostkongo kämpfen Dutzende Milizen um die Kontrolle rohstoffreicher Gebiete, in denen wertvolle Metalle wie Coltan, Gold, Nickel, Kobalt und Kupfer abgebaut werden. Die Rebellengruppe M23 hat weite Teile der Provinz Nord-Kivu einschliesslich der Millionenstadt Goma eingenommen.
Ruandas Rolle im Konflikt
Die kongolesische Regierung sowie Experten werfen dem Nachbarland Ruanda vor, die M23 militärisch zu unterstützen, um von den Bodenschätzen der Region zu profitieren. Ruanda weist dies zurück und wirft Kinshasa die Unterdrückung der Tutsi-Minderheit im Ostkongo vor.
Wegen der heftigen Kämpfe hatten Demonstranten in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa am Dienstag Frankreichs Botschaft angegriffen. Bereits im Februar und August 2024 war es zu ähnlichen gewalttätigen Protesten vor westlichen Botschaften in der Hauptstadt gekommen.
Die Demonstranten werfen westlichen Regierungen vor, ihren Einfluss auf Ruanda nicht zu nutzen, um die Rebellenangriffe im Ostkongo einzudämmen.