Friedenskonferenz: Die Taliban reagieren mit Lob und Ablehnung auf Ghani Angebot
Auf ein umfassendes Friedensangebot des afghanischen Präsidenten hat die radikalislamischen Taliban mit Lob, aber auch Ablehnung reagiert. Die Taliban selbst schrieben, dass die Rede Ghanis eine friedensorientierte Rede gewesen sei.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Friedensangebot des afghanischen Präsidenten Ghani stiess bei den Taliban auf Lob und auch auf Ablehnung.
- Für die Taliban ist der Hauptgrund für den Krieg in Afghanistan die Präsenz der ausländischen Truppen.
- Ghani habe dazu kein Wort gesagt. Er habe jedoch eine ausgezeichnete Rede, voller neuer Angebote, gehalten.
Die radikalislamischen Taliban haben auf ein umfassendes Friedensangebot des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani mit Lob, aber auch Ablehnung reagiert. Ghani hatte den Taliban, die zu der internationalen Friedenskonferenz in Kabul nicht eingeladen worden waren, am Mittwoch unter anderem eine Waffenruhe, die Aufhebung von Sanktionen, die Entlassung von Gefangenen und die Anerkennung als politische Partei oder Gruppe angeboten.
In einer am Abend auf einer Taliban-Webseite in der Sprache Paschtu veröffentlichten Stellungnahme hiess es, es gebe keinen Zweifel, dass Ghani eine «ausgezeichnete Rede» voller neuer Angebote gehalten habe. Es sei eine friedensorientierte Rede gewesen. Sie habe aber einen wichtigen Punkt vermissen lassen: «Es ist klar, dass der Hauptgrund für den Krieg in Afghanistan die Präsenz ausländischer Truppen ist», heisst es in der Erklärung. Dazu habe Ghani aber kein Wort gesagt.
Die USA und mehrere Nato-Länder hatten wegen der sich drastisch verschlechternden Sicherheitslage in Afghanistan 2017 und Anfang 2018 ihre Truppen nach Jahren der Truppenabzüge wieder aufgestockt.