Gaza-Waffenruhe: Hamas soll US-Kompromissvorschlag abgelehnt haben
Berichten zufolge hat die Hamas einen von den USA eingebrachten Kompromiss für Gaza abgelehnt. Stattdessen werde an einem eigenen Vorschlag gearbeitet.
Ein von den USA vorgebrachter Kompromissvorschlag bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg wurde einem Medienbericht zufolge weitgehend von der islamistischen Hamas abgelehnt.
Die Terrororganisation plane stattdessen, einen eigenen Gegenvorschlag einzubringen, berichtete das «Wall Street Journal» am Mittwoch unter Berufung auf nicht näher genannte «Vermittler».
Keine Fortschritte bei Verhandlungen?
Aus Hamas-Kreisen in der libanesischen Hauptstadt Beirut hiess es unterdessen, die Verhandlungen verblieben im Status quo. Am Dienstag teilten die gleichen Quellen mit, dass die Verhandlungen «nicht gut» liefen. Die Israelis seien demnach nur am «Geisel-Thema», nicht aber an einer Waffenruhe interessiert.
Offizielle Angaben zum gegenwärtigen Verhandlungsstand gibt es derzeit nicht. Nach Gesprächen in Kairo hatten Vertreter der Hamas die ägyptische Hauptstadt am Montag für Beratungen mit ihrer Spitze verlassen.
CIA-Direktor präsentierte Kompromissvorschlag
Der Kompromissvorschlag der USA wurde am Sonntagabend von CIA-Direktor William Burns bei Verhandlungsgesprächen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo präsentiert.
Der Vorschlag sieht vor, dass die Hamas im Zuge einer sechswöchigen Feuerpause 40 der mehr als 100 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Tausch gegen 900 palästinensische Häftlinge freilässt – darunter 100, die wegen Mordes an Israelis zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Israel solle wiederum bis zu 150 000 vertriebenen Palästinensern die Rückkehr in den Norden des Küstengebiets gestatten.
Die Hamas pocht auf einen dauerhaften Waffenstillstand und den vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus dem umkämpften Küstengebiet. Die israelische Regierung behält sich die Möglichkeit offen, die Kämpfe nach einer Feuerpause fortzusetzen. Da Israel und die Hamas nicht direkt miteinander reden, treten die USA, Katar und Ägypten als Vermittler auf.