Geretteter Schiffbrüchiger verschenkt seine Hündin

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Mexiko,

Drei Monate überlebte Tim Shaddock mit seiner Hündin Bella auf offener See. Nun gibt er das Tier in Mexiko ab und reist in seine Heimat Australien.

Shaddock
Tim Shaddock mit seiner treuen Begleiterin Bella. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tim Shaddock trennt sich von seiner Hündin Bella.
  • Er überlebte mit ihr drei Monate auf einem fahruntüchtigen Katamaran.
  • Das Tier sei ihm vor dem Start in Mexiko zugelaufen.

Drei Monate lang trieb der Australier Tim Shaddock auf einem fahruntüchtigen Katamaran auf dem Pazifik. Dann wurde er von einem mexikanischen Fischer 2200 Kilometer vom Ufer entfernt entdeckt und gerettet. Am Dienstag betrat er in Manzanillo in Mexiko wieder Land.

Abgemagert, mit einem wilden Bart, aber erstaunlich fit sprach er dort zu den Medien: Er sei sehr dankbar, dass er noch lebe, dass er gefunden und gerettet worden sei. Er habe «viele, viele, viele schlechte Tage» gehabt, erzählt er. Wenn er sich einsam oder unglücklich gefühlt habe, habe jeweils ein Sprung ins Wasser geholfen. Und vor allem seine Begleiterin, die Hündin Bella.

«Sie ist unglaublich, dieser Hund ist etwas Besonderes», sagt Tim Shaddock. Sie sei viel mutiger und tapferer als er selbst. Dabei hatte er nicht vorgehabt, die geplante Reise vom mexikanischen La Paz nach Französisch-Polynesien mit einem Hund zu absolvieren.

«Bella schien mich mitten in Mexiko gefunden zu haben, und wollte mich nicht mehr gehen lassen.» Dreimal habe er versucht, ein Zuhause für sie zu finden, doch sie sei ihm immer wieder gefolgt. Shaddock: «Sie ist ein wunderschönes Tier und ich bin einfach nur dankbar, dass sie noch am Leben ist.»

Sind Sie eher ein Hund- oder Katzenmensch?

Doch nach der schwierigen gemeinsamen Zeit trennen sich die Wege von Tim Shaddock und Bella: Das Herrchen geht zurück nach Australien, die Hündin wurde den Rettern übergeben. Shaddocks Bedingung war, dass sie sich gut um das Tier kümmern.

Kurz nach dem Start seines Abenteuers ging der Katamaran von Shaddock und Bella bei heftigem Seegang kaputt. Der Australier angelte und kochte Fisch, bis die Kochausrüstung über Bord ging. Ab da ernährten sich die beiden von rohem Fisch. Mit einem gebastelten Behälter fing Shaddock Regenwasser auf.

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Kommentare

User #1324 (nicht angemeldet)

@4751 Der Mann ist glücklich, überlebt zu haben und hat die Zeit auf See erstaunlich gemeistert. Aber das mit dem Zoll, den Papieren usw. für eine Einreise des Hundes nach Australien dürfte schwierig sein und ist vielleicht im Moment zuviel. Man ist wahrscheinlich nach 3 Monaten auf einem fahruntüchtigen Katamaran nicht gleich wieder ganz in einem normalen Zustand, wo man allem genauso nachgehen könnte wie sonst. Vielleicht meinten Sie das mit "Trauma"? Für mich wäre "Trauma" etwas anderes. Alle reden von Trauma. Aber man muss das Wort nicht überstrapazieren. Wenn man sich gut um sie kümmert, wie ausdrücklich gewünscht, kann Bella die Trennung überwinden. Das ist jetzt wohl auch für den Captain zu hoffen. Es fällt ihm bestimmt nicht so leicht. Der Abschied von einem Tier kann härter sein als der Verlust eines sog. nahestehenden Menschen. Es gibt Dinge, die verstehen Menschen nicht, die nicht dabei waren und die nicht selber die Erfahrung gemacht haben.

User #3946 (nicht angemeldet)

Zum Glück ist Bella erlöst von Tim!! Wer weiss ob er das arme Tier im Outback noch über dem offenen Feuer gegrillt hätte, wenn er sich verlaufen hätte und im Sand keine Fische angeln kann… Ich bin überzeugt, dass es genau Tierfreunde gibt(egal wo auf der Welt) die sich nach so einer Story sehr gerne für die tapfere Bella einsetzen werden und sie kein Leben mehr als hungernde, geplagte Streunerin verbringen muss… Social Media sei dank!! (Nicht alle Berichterstattungen sind sinnlos )

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