Gericht in Ägypten bestätigt Todesurteile für führende Muslimbrüder
Ein Gericht in Ägypten hat die Todesurteile für zwölf Mitglieder der inzwischen verbotenen Muslimbruderschaft, darunter auch Führungspersonen, bestätigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Gericht in Ägypten hat die Todesurteile von 12 Muslimbrüdern bestätigt.
- Sie waren 2018 mit über 60 anderen verurteilt worden.
- Grund war die Teilnahme an Protesten nach dem Sturz ihres Präsidenten Mohammed Mursi.
Sie waren 2018 mit mehr als 60 weiteren Angeklagten zum Tode verurteilt worden für die Teilnahme an Protesten nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi. Das Kairoer Gericht wandelte 31 der Todesurteile am Montag in lebenslange Haftstrafen um. Die Urteile sind endgültig, eine Berufung ist nicht mehr möglich.
Der erste frei gewählte ägyptische Präsident Mursi, der aus den Reihen der Muslimbrüder stammte, wurde im Juli 2013 vom Militär nach Massenprotesten gestürzt.
An die Macht kam der heutige Präsident Abdel Fattah al-Sisi, dessen Regierung die Muslimbrüder als Terroristen verfolgt. Auf Mursis Sturz folgten wochenlange Proteste. Beim gewaltsamen Sturm der Protestcamps durch die Sicherheitskräfte im August 2013 starben nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch mindestens 817 Menschen.
Verurteilt wurden die Angeklagten im September 2018 unter anderem wegen Mordes und für das Abhalten einer bewaffneten Versammlung. 31 der angeklagten Muslimbrüder waren in Abwesenheit zum Tod durch den Strang verurteilt worden.